Silvester I. und die Sehnsucht nach Glück

Themen: Bräuche rund um Silvester; Hilfsprojekte in Tansania; 160 Jahre Österreichisches Hospiz in Jerusalem; Heilige Gemeinden im Burgenland; Bibelessay von Johannes Wittich

Altjahrsabend und Neujahrstag: Silvester I. und die Sehnsucht nach Glück

Am 31. Dezember um Mitternacht löst der „Neujahrstag“ den „Altjahrsabend“ ab - besser bekannt als Silvester, wie der letzte Tag und Abend des alten Jahres hierzulande genannt wird - nach dem katholischen Tagesheiligen vom 31. Dezember, Silvester I. Er war von 314 bis zu seinem Tod am 31. Dezember 335 Papst in Rom. Welche Bewandtnis es mit ihm hat und welche Bräuche sich rund um seinen Gedenktag etabliert haben, darüber hat Wolfgang Slapansky recherchiert.

Scharf wie Chutney und süß wie Honig: Empowerment für Unternehmerinnen in Tansania

Alle Jahre wieder ... oder eher: Es zieh’n aus weiter Ferne ... In dieser Zeit vor dem Dreikönigstag sind sie wieder unterwegs in ganz Österreich: Die Sternsinger und Sternsingerinnen der Katholischen Jungschar. Verkleidet als Kaspar, Melchior und Balthasar sammeln die 85.000 Mädchen und Buben auch heuer wieder Spenden für Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Mango Chutney Tansania Dreikönigsaktion Frauen

ORF/Alexandra Mantler

Das scharfe Mangochutney aus dem Frauenprojekt wird sogar im Supermarkt verkauft.

Ein Schwerpunktland der diesjährigen Sternsinger-Kampagne ist das ostafrikanische Tansania. Das Land mit etwa 53 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern - zu ungefähr gleichen Teilen Muslime und Christen - gilt im Gegensatz zu vielen anderen afrikanischen Staaten als weitgehend frei von Konflikten zwischen den zahlreichen Ethnien. Doch mit der Wirtschaft und der Ernährungssituation sieht es dagegen alles andere als rosig aus.

Tansania Alexandra Mantler Kwini Sikaluzwe  Dreikönigsaktion

DKA/Georg Bauer

Kwini Sikaluzwe erzählt Alexandra Mantler vom Gendertraining, das sie mit ihrem Mann besucht hat.

Die Dreikönigsaktion unterstützt Projekte, die wiederum Frauen stärken, als Unternehmerinnen Produkte wie Chutney und Honig herzustellen und gewinnbringend zu verkaufen. Davon konnte sich Alexandra Mantler an Ort und Stelle überzeugen.

Was Leib und Seele zusammenhält: 160 Jahre Österreichisches Hospiz in Jerusalem

Seele und Leib werden ja bekanntlich durch Essen und Trinken zusammengehalten. Auch durch einen Apfelstrudel, eine Melange oder etwa eine herzhafte Brettljause. Doch nein, es ist nicht von einem Wiener Traditionslokal die Rede, sondern vielmehr vom Kaffeehaus im Österreichischen Hospiz in Jerusalem.

Erfüllte Zeit
Sonntag, 1.1.2017, 7.05 Uhr, Ö1

Pilgerinnen und Pilger aus Österreich sollen sich dort wie zu Hause fühlen, auch in kulinarischer Hinsicht. Im Herzen der Jerusalemer Altstadt, an der Via Dolorosa, liegt es, das „Österreichische Pilgerhospiz zur Heiligen Familie“, wie es mit vollem Namen heißt. Im soeben zu Ende gegangenen Jahr hat das Haus seine Grundsteinlegung gefeiert: Vor 160 Jahren, im Jahr 1856, ist mit dem Bau begonnen worden. Darauf wurde auch bei einer Veranstaltung in Wien eingegangen.

Markus Andorf hat bei der Gelegenheit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesprochen, die das Österreichische Hospiz von heute als ihre zweite Heimat bezeichnen.

Eine von „Sieben heiligen Gemeinden“ im Burgenland: Kobersdorf und seine jüdische Geschichte

Von Jerusalem ins Burgenland, genau genommen ins Mittelburgenland, wo es einst große und lebendige jüdische Gemeinden gegeben hat. Eine der sogenannten „Sieben heiligen Gemeinden“ war und ist bis heute Kobersdorf. Alle sieben Gemeinden - Eisenstadt, Mattersburg, Kittsee, Frauenkirchen, Lackenbach, Deutschkreutz und eben Kobersdorf - standen unter dem persönlichen Schutz der Fürsten Esterházy. Aus Österreich wurden die Jüdinnen und Juden im 17. Jahrhundert vertrieben - hier, im damaligen Westungarn, konnten sie sesshaft werden.

Wolfgang Slapansky hat sich gemeinsam mit der Historikerin und Publizistin Tina Walzer auf Spurensuche nach der einst so blühenden jüdischen Kultur in Kobersdorf begeben.

Bibelessay zu Johannes 14, 1 - 6: Weg und Wahrheit finden

Der 1. Jänner gilt in der katholischen Kirche als Weltfriedenstag und als Hochfest der Heiligen Maria. Die Evangelienstelle vom Tag erzählt - nach Lukas - unter anderem von der Beschneidung des Jesuskindes (Lk 2, 16 - 21). Ist doch der 1. Jänner der achte Tag nach Weihnachten - und nach jüdischem Brauch wird am achten Tag nach der Geburt eines Buben seine Vorhaut entfernt. In den anglikanischen, orthodoxen, altkatholischen und evangelischen Kirchen wird übrigens der 1. Jänner nach wie vor als Tag der Beschneidung und Namensgebung Jesu begangen.

Zu hören ist in evangelischen Kirchen allerdings am 1.1.2017 ein Abschnitt aus dem Johannesevangelium. Er dürfte gegen Ende des ersten Jahrhunderts verfasst worden sein und erzählt vom Abschied Jesu von seinen Jüngern; von Worten des Trostes und der Hoffnung. Gedanken dazu hat sich der evangelisch-reformierte Pfarrer Johannes Wittich gemacht.

Bibelessay zu Johannes 14, 1 – 6

entschwunden nicht
aufgehoben jedoch
die tage des vergangenen jahres

entzogen
dem vergessen
und der verantwortungslosigkeit

eingeordnet
selbst meine unzulänglichkeiten
ins system der unendlichkeit

(Aus: Thomas Schlager-Weidinger, „offene morgen. theopoetische texte zur advents- und weihnachtszeit“, Verlag echter)

Moderation: Doris Appel

Erfüllte Zeit 1.1.2017 zum Nachhören:

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Mehr dazu:

Memo 1.1.2017, 19.05 Uhr, Ö1: „Von hochfürstlichen Schutzjuden und koscherem Wein“

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