Hände und Füße auf einer Wiese im Kreis
Pixabay/Henning Westerkamp
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Online

Pfingstkongress mit Aktivistin Marlene Engelhorn

Dreißig Aktivistinnen, Ordensmänner, Unternehmerinnen und Autoren – darunter etwa Marlene Engelhorn, Michael Köhlmeier und Paul Lendvai – sprechen von 10. bis 20. Mai im Rahmen eines Online-Pfingstkongresses über Möglichkeiten, gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden.

Unter dem Titel „Vom Ich zum Wir“ setze die Tagung „in Zeiten globaler Krisen und Herausforderungen, die im Alleingang nicht zu lösen sind“, auf ein friedliches Miteinander, hieß es in einer Ankündigung des Veranstalters Egbert Amann-Ölz. Der Unternehmensberater, Organisationsentwickler und Coach lädt Interessierte zur dritten großen Pfingstveranstaltung nach 2021 und 2022 ein. Eine Teilnahme ist nach Anmeldung kostenlos möglich.

Die Impulsgebenden und Teilnehmende stellen sich der Frage „wie ein breites MIT-EIN-ANDER die Herausforderungen einer globalisierten Welt lösen kann“. Der Kongress startet elf Tage vor Pfingsten und dauert bis Pfingstmontag. Die 30 Interviews sind über den Zeitraum von 10. bis 20. Mai verteilt und jeweils 48 Stunden frei abrufbar.

„Echter Wohlstand“ und gutes Leben für alle

Die als Interviews gestalteten Beiträge nehmen die „zunehmende Ohnmacht gegenüber Krieg, Klima- und Flüchtlingskrise, Rechtsruck, und einer oft beschriebenen gesellschaftlichen Spaltung“ in den Blick. Ziel sei auch ein Überdenken bisheriger Wohlstandsbilder, die „vielfach auf nachkolonialen Ausbeutungsstrukturen gegenüber anderen Menschen, Völkern und ihren Lebensgrundlagen sowie unseres gemeinsamen Planeten“ aufgebaut sind, so die Ankündigung.

Der Fokus liege auf einem „echten Wohlstand“, der allen Menschen ein gutes Leben ermöglichen sollte, so die Veranstalter. Dieses Anliegen hat auch die Millionenerbin Marlene Engelhorn, die den Großteil ihres Vermögens an die Allgemeinheit zurückgeben möchte. Sie plädiert für Vermögenssteuern.

Tieferes Verständnis für brennende Fragen

Unter den rund 30 Impulsgebenden finden sich unter anderem der Publizist Paul Lendvai, die Ordensfrau und Theologin Martha Zechmeister, die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und die frühere deutsche Vatikan-Botschafterin Anette Schavan. Die einstündigen Interviews mit ihnen sollen zu „einem tieferen Verständnis für die brennenden Fragen unserer Zeit und möglichen gemeinsam zu beschreitenden Lösungswegen“ führen.

Das zentrale Anliegen der Organisierenden Egbert und Christiane Amann-Ölz sei, den Blick auf das zu richten, „was uns zutiefst MIT-Menschlichkeit verleiht und verbindet“. Mit Blick auf Pfingsten seien die Teilnehmenden eingeladen, „die eigenen Überzeugungen zu reflektieren und diejenigen loszulassen, die das Leben und unsere Beziehungsfähigkeit einschränken und sich der Vision einer universellen Geschwisterlichkeit zu öffnen“.

Kooperation als „Grund-Gen“

Zu den weiteren Rednern zählen unter anderem der österreichische Forst- und Betriebswirt sowie Autor Erwin Thoma der am Beispiel von Wäldern zeigt, dass dort Kooperation das „Grund-Gen“ ist, von dem die Menschen lernen könnten. Sofia Scherer von Fridays for Future Innsbruck und Helga Kromp-Kolb sprechen über die Kraft des WIR z.B. in Grossdemos. Und die „Buddha-Oma“ Ursula Lyon spricht über ihre Erkenntnis, dass es alleine nicht geht.

Am Pfingstkongress 2021 und 2022 nahmen je mehr als 5.000 Menschen teil. Als humanitärer und ökologischer Beitrag wird für jede Anmeldung ein Schulkind in Krisengebieten mit einer warmen Mahlzeit versorgt und ein Baum gepflanzt.