Die Hilfsorganisation ortet nach wie vor Probleme beim Zugang zu Bildung und sozialer Teilhabe für Menschen mit Behinderung. „Wir wissen, dass sich Inklusion von Anfang an lohnt, und zwar für alle“, so Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in einer Aussendung am Donnerstag. Damit das gelingt, sei die frühe Kommunikationsförderung für Kinder ohne Lautsprache besonders wichtig.
In Österreich leben etwa 63.000 Personen, die in ihrer Lautsprache eingeschränkt sind, viele davon sind Kinder. „Alle Kinder sollen gemeinsam in einem inklusiven Bildungssystem lernen können und jene Unterstützungsleitungen erhalten, die sie für die Teilhabe benötigen“, forderte Moser.
Bildung auch nach Schulpflicht
Sie zählte dazu den Rechtsanspruch auf unterstützte Kommunikationsmittel, die Abschaffung von segregierenden Sonderschulsystemen, den Ausbau von inklusiven Plätzen im Kindergarten, die Verfügbarkeit von Schulassistenz wie auch den Zugang zu inklusiver Bildung nach der Schulpflicht.
Gemeinsam mit der Diakonie setzt sich der Energiekonzern Verbund seit Jahren für mehr Unterstützung von Kindern mit Behinderung im Bildungsbereich ein. „Kinder brauchen die Hilfsmittel, um sprechen zu lernen. Jeder Tag, den sie warten müssen, ist einer zu viel“, betonte Verbund-Vorstandsvorsitzender Michael Strugl.
Zentrale Anlaufstellen nötig
Neben dem Rechtsanspruch und der Finanzierung des Hilfsmittels selbst brauche es deshalb zentrale Anlaufstellen in allen Bundesländern, wo die Beantragung und Genehmigung rasch und unbürokratisch abgewickelt werden könne.
Moser kritisierte, dass der Weg zum passenden Hilfsmittel in Österreich „kompliziert und langwierig“ sei. Bei der Antragsstellung seien viele Stellen auf Landes- und Bundesebene beteiligt, was zu einer Versorgungslücke führe, welche derzeit mit Spenden geschlossen werden müsse. Gemeinsam mit der Diakonie habe man bisher über 6.000 Menschen einen Zugang zu Unterstützter Kommunikation und assistierender Technologien ermöglichen können.