Kärnten

Erste Akolythinnen und Akolythen offiziell beauftragt

Ein neuer liturgischer Dienst für weibliche und männliche Laien in der katholischen Kirche findet erstmals in Österreich eine offizielle Beauftragung statt: 16 Akolythinnen und Akolythen gibt es seit Sonntag in Kärnten, teilte die Diözese Gurk-Klagenfurt mit.

Bischof Josef Marketz habe sechs Frauen und zehn Männer in einem Gottesdienst im Klagenfurter Dom als „außerordentliche Dienerinnen und Diener der Eucharistie“ beauftragt. Der Dienst galt im deutschsprachigen Raum bisher als Durchgangsstufe zum Weiheamt, wurde durch eine Änderung des Kirchenrechts durch Papst Franziskus 2021 auch zu einer Ständigen Form, die auch Frauen offensteht, erweitert.

Die Diözese Gurk hatte mit einer Rahmenordnung 2022 als erste Diözese Österreichs das Ständige Akolythat für männliche und weibliche Laien eingeführt sowie auch das Ständige Lektorat, dessen erste Beauftragung am 24. Mai stattfinden wird. Bischof Marketz zeigte sich erfreut darüber, dass durch die Öffnung dieses Dienstes für männliche und weibliche Laien nun „das gesamte Volk Gottes im Altarraum repräsentiert“ werde.

Wesentlicher Beitrag zur Gottesdienst-Feier

Die Akolythinnen und Akolythen seien bestellt zur Assistenz in der Liturgie und würden wesentlich zur Feier des Gottesdienstes mit der nötigen Würde beitragen sowie dazu, „dass der Schönheit der Gegenwart Gottes Ausdruck verliehen wird“. Der Bischof dankte den Gesendeten und rief sie auf, „aus der eucharistischen Quelle heraus zu leben“.

Die Heilige Messe mit Bischof Marketz bildete den feierlichen Abschluss des insgesamt siebenmonatigen Ausbildungskurses für Akolythinnen und Akolythen bei der diözesanen Stabsstelle für Bibel und Liturgie. Dessen inhaltliche Schwerpunkte waren der Ablauf der Messfeier, die Feiern im Laufe des Kirchenjahrs, die Feier der Krankenkommunion, die Bedeutung und Pflege des Kirchenraums sowie auch die eucharistische Anbetung.

Akolythinnen und Akolythen als „Nachfolger“

Im Rahmen des Beauftragungsgottesdienstes bekamen die Akolythinnen und Akolythen die Hostienschale und ein Gefäß für die Feier der Krankenkommunion, die sogenannte Pyxis, überreicht. Außerdem wurde den Frauen und Männern vom jeweils zuständigen Pfarrer das liturgische Gewand, die Albe, übergeben.

Akolythen (griechisch: „Nachfolger“) sind laut Kirchenlehre „Helferinnen und Helfer des Diakons und Priesters am Tisch des Herrn, die von der katholischen Kirche dazu bestellt sind, im Rahmen der hl. Messe liturgische Dienste auszuüben“. Sie sind u.a. Kommunionhelferinnen und -helfer, Ministrantinnen und Ministranten sowie Mesnerinnen und Mesnern zugeteilt.

Sie helfen beim Austeilen der Kommunion, bringen diese alten und kranken Menschen und dürfen das Allerheiligste zur eucharistischen Anbetung aussetzen. Außerhalb der Liturgie sind sie zur Förderung der aktiven und tätigen Teilnahme in der Gemeinde und zur Mitwirkung im Pfarrgemeinderat angehalten.