„Die Frau, die Hitler verhindern wollte“
Zum 75. Jahrestag des Attentates auf Adolf Hitler erinnert die Reihe LOGOS – Glauben und Zweifeln an eine Frau, die schon den Wahlsieg der NSDAP im Jahr 1930 als persönliche Kampfansage aufgefasst hatte. Sie gründet daher (mit gerade 30 Jahren) die „Weltbewegung gegen Rassenhass und Menschennot“. „Harand gegen Hitler“ – so lautete die Devise. Und Irene Harand war ehrlich davon überzeugt, diesen Kampf gewinnen zu können.
Logos
Samstag, 13.7.2019, 19.05 Uhr, Ö1
„Auf Sicht erschießen!“
Ihre Motivation schöpft die junge Frau aus gutbürgerlicher Familie eindeutig aus ihrem Glauben. Als Grundübel des Nationalsozialismus erkennt sie den „Judenhass“ – denn als Katholikin ist sie (wie nur wenige damals) fest davon überzeugt, „dass der Antisemitismus unser Christentum schändet“. 1935 gibt sie mit dem Buch „Sein Kampf“ ihre Antwort auf die „Hakenkreuzbibel“ Adolf Hitlers. Sie versucht darin, mit sachlichen Argumenten seine antisemitischen und judenfeindlichen Thesen zu widerlegen.
StudienVerlag
Nach dem „Anschluss“ 1938 steht Irene Harand plötzlich auf der Liste der „meist gesuchten Männer“. Ein Kopfgeld von 100.000 Reichsmark ist auf sie ausgesetzt – und es gilt er Befehl: „Auf Sicht erschießen!“ Eine neue Heimat findet sie letztlich in New York. In Österreich erinnert man sich erst wieder an sie, als sie 1969 von der Holocaust-Gedenkstätte „Yad Vashem“ in den Kreis der „Gerechten unter den Völkern“ aufgenommen wird.
Gestaltung: Markus Veinfurter
Logos 13.7.2019 zum Nachhören (bis 12.7.2020):
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Buchhinweise:
- Christian Klösch, Kurt Scharr und Erika Weinzierl, „Gegen Rassenhass und Menschennot. Irene Harand - Leben und Werk einer ungewöhnlichen Widerstandskämpferin“, StudienVerlag
- Franz Richard Reiter (Hg.), „Sein Kampf - Antwort an Hitler von Irene Harand“, Ephelant Verlag