Ich war in der ganzen Zeit in der positiven Erwartung der Besserung, die Anfang Juni auch eintrat. Ich genoss den Sommer glückselig über diese Situation, auch wenn die Covid-Pandemie immer wieder zu Einschränkungen führte, war meine Erfahrung des Alltags eine Folge von Geschenken.
Brigitte Karner ist österreichische Film-, TV-, und Theaterschauspielerin
In diesem Jahr wurde ich wieder operiert, diesmal im Februar. Mit der erlebten Heilung des Knies im Gemüt konnte ich diese Herausforderungen voller Vertrauen annehmen. Die Gebeine, die ausgetrocknet über die Ebene verstreut waren, erschreckten mich kaum, denn die Auferstehung durch das Wort Gottes war schon eine erlebte Erfahrung.
Der Pandemie begegne ich mit Respekt, indem ich alle Vorsichtsmaßnahmen einhalte, bis zu meinem Impftermin vorhabe, gesund zu bleiben. Die Impfung nötigt mir Respekt ab. Ich bin nicht sehr begeistert, das machen zu müssen, doch im Glauben an die permanente Geborgenheit im Geist des Herrn werde ich auch diese Situation zum Guten erleben.
Lebenskunst
Motag, 24.5.2021, 7.05 Uhr, Ö1
Sie sehen, ich bleibe im Glauben, ich bin im Glauben und habe daraus auch schon viele Geschenke erfahren. Und wenn es sehr dunkel und sehr düster ist und ich sehr traurig und manchmal auch verzweifelt bin, dann verlässt mich doch die Erkenntnis nicht, dass auch das wieder vorbeigehen wird. Und die Metapher der ausgetrockneten Gebeine wurde und wird Realität in manchem täglichen Auferstehen. Marie Luise Kaschnitz beschreibt das so:
Manchmal stehen wir auf
Stehen wir zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unserer atmenden Haut.
Nur das Gewohnte ist um uns.
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.
Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.
Und dennoch leicht
Und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvolle Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.