Aktuell im Fokus: Leitkulturdebatte – Kompass oder Spaltpilz?
Die Leitkulturdebatte, die mit einer Plakatkampagne am Karfreitag von der ÖVP angestoßen worden ist, hat teils heftige Kritik ausgelöst: Vom Begriff distanziert hat sich etwa der Österreichische Blasmusikverband, der sich durch die Sujets vereinnahmt gefühlt hat, aber auch Vertreter:innen aus Gesellschaft, Kultur und Religion sehen den Begriff kritisch. Expert:innen sehen in der angestoßenen Debatte den Versuch der Politik, zu ersetzen, was hierzulande jahrhundertelang vor allem die katholische Kirche vorgegeben habe: Werte und Gebote, nach denen man sein Leben auszurichten hatte. In unsicheren Zeiten seien Richtlinien von Teilen der Bevölkerung durchaus gewünscht, doch die Debatte um eine Leitkultur spalte die Gesellschaft, meinen kritische Stimmen, denn letztlich gehe es dabei darum, dass sich eine Minderheit an die von der Mehrheit vorgegebene Kultur anpassen solle. Lisa Ganglbaur fasst zusammen.
Dazu diskutieren im Studio bei Judith Fürst: Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), und Ruşen Timur Aksak, Medienberater und ehemaliger Sprecher der Islamischen Glaubensgemeinschaft IGGÖ
Thema im Fokus: „Krieg und Frieden – Nahost“ – Krieg gegen den Terror
Es ist der 7. Oktober 2023: Radikalislamische Hamas-Terroristen ermorden in Israel 1200 Jüdinnen und Juden. Ein Massaker, das sich – zumindest für große Teile der Weltöffentlichkeit – nicht angekündigt hat und in einem blutigen Krieg enden sollte. In einem Krieg, der, wenn auch nicht auf europäischem Boden, doch auch mitten in den europäischen Gesellschaften ausgetragen wird. Hass, Hetze und Antisemitismus inklusive. In einer losen Reihe in „Im Fokus“ stellt Susanne Krischke ethische und völkerrechtliche Fragen zum Krieg im Nahen Osten.
Im Fokus
Mittwoch, 10.4.2024, 16.05 Uhr, Ö1
Die palästinensische radikal-islamische Hamas wird von 41 Staaten, unter anderem von den USA und von der EU, als Terrororganisation eingestuft. Israel nennt die Zerstörung der Hamas als Kriegsziel. In der zweiten Folge „Krieg gegen den Terror“ fragt Susanne Krischke nach, ob und wie Terrorismus wirksam bekämpft werden kann. Wäre für Hamas-Terroristen oder auch IS-Terroristen nicht eigentlich das Strafrecht zuständig? Welche Lehren hat man (oder auch nicht) aus dem Umgang mit den Al-Kaida-Terroristen von 9/11 gezogen? In der Folge wird geklärt, was Staatsterrorismus ist und worin er sich von anderen Terror-Formen unterscheidet. Auch der religiös motivierte Terrorismus soll in diesem Zusammenhang beleuchtet werden.
Die zweite Folge der dritten Staffel wird auch im Rahmen des Podcast „Krieg und Frieden“ online veröffentlicht. – Gestaltung: Susanne Krischke
Buchhinweis:
Joseph Croitoru, „Die Hamas. Herrschaft über Gaza. Krieg gegen Israel“, C. H. Beck 2024
Serie: Geflügelte Worte – „Geben ist seliger als Nehmen“
Ausgehend vom biblischen Bildwort „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr“ und dem heute noch wirksamen Geldfetischismus zeigt Johannes Kaup, warum „Geben seliger denn nehmen“ ist. Dass es dabei besser ist, wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, hat mit einem Schatz und dem Herzen zu tun, meint er in seinem kurzen Essay.
Moderation: Alexandra Mantler