Wesentlich geprägt ist das Markusevangelium durch seine pointierte Kürze, Schärfe und Knappheit. Das Markusevangelium konzentriert sich ganz auf den Höhepunkt der Jesus-Geschichte: das Leiden, Sterben und Auferstehen des Jesus von Nazareth, des Christus.
Aufgenommen in den Himmel
Mit der Erzählung der Himmelfahrt von Jesus endet das Markusevangelium und ist mit dem Auftrag an seine Leserschaft verbunden. Hinauszugehen und die frohe Botschaft des Christentums zu verkünden, die Vergebung aller Sünden und das ewige Leben durch das Erlösungswerk von Jesus Christus selbst.
Nicht von ungefähr ist diese Bibelstelle für das Fest Christi Himmelfahrt vorgesehen. – In diesem Wort steckt schon viel von dem, was mich an diesem Fest dabei meistens beschäftigt. Christi Himmelfahrt.
Ida Maria Ronchetti
ist katholische Theologin und Lehrerin
Einerseits natürlich Jesus von Nazareth, der zum Christus, zum Gesalbten geworden ist, ohne den nichts von dem hier Beschriebenen und Erzählten Relevanz hätte. Andererseits die „Fahrt“, die verdeutlicht, dass Jesus weg ist, auffährt, wie es der Text beschreibt und seine Jünger:innen vermeintlich zurücklässt. Und das, obwohl es in den Erzählungen des Evangeliums die Jünger:innen immer in Panik, Angst und Schrecken versetzt hat, wenn Jesus sie vermeintlich allein gelassen hat.
Lebenskunst
Donnerstag, 9.5.2024, 7.05 Uhr, Ö1
Ein himmlischer Zustand
Mich berührt, wie sehr Jesus dennoch an die Menschen glaubt und ihnen zutraut, über sich selbst hinauszuwachsen. Zentral im Wort und in meinen Gedanken ist bei Christi Himmelfahrt für mich aber der Himmel. Der Himmel, der für mich kein Ort, sondern ein Zustand ist, in dem man ganz verbunden ist mit Gott, von dem die Bibel erzählt. Demnach trennt einen nichts mehr von seinem Schöpfer.
Es ist ein himmlischer Zustand. Die ultimative Erlösung und Erfüllung des menschlichen Seins. Ich freue mich, zu Christi Himmelfahrt mit Jesus, der laut Bibeltext endlich das erfährt, wonach der Mensch auf Erden immer Sehnsucht hat.