Ultraorthodoxe Pilger an der weißrussisch-ukrainischen Grenze
Reuters/BelaPAN
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Ultraorthodoxe

Israel fordert Pilger zu Heimkehr auf

Israel hat Hunderte wegen der Coronavirus-Pandemie an der ukrainischen Grenze festsitzende jüdische Pilger zur Heimkehr aufgerufen. Die Ultraorthodoxen versuchen seit Tagen, in die Stadt Uman zu reisen, um dort das Grab eines Rabbis zu besuchen.

Die Ukraine habe erklärt, dass sie die Menschen nicht einreisen lassen werde, schrieb Bildungsminister Zeev Elkin am Donnerstag im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Er rufe die Pilger daher dazu auf, „nach Israel zurückzukehren und bei ihrer Ankunft die Quarantänevorschriften einzuhalten“.

An der Grenze zwischen Weißrussland und der Ukraine sitzen derzeit etwa 2.000 jüdische Pilger fest, darunter auch viele Kinder. Sie wollten zum jüdischen Neujahrsfest in die zentralukrainische Stadt Uman reisen, um dort das Grab von Rabbi Nachman zu besuchen, dem Gründer einer chassidischen Bewegung.

Steigende Fallzahlen

Kiew lässt wegen eines starken Anstiegs der Coronavirus-Fallzahlen bis Ende September keine Ausländer ins Land. Die ultraorthodoxen Pilger hatten sich auf den Weg gemacht, obwohl sowohl die ukrainische als auch die israelische Regierung die chassidischen Juden aufgefordert hatten, heuer nicht nach Uman zu reisen. In den Vorjahren hatten sich in der 200 Kilometer südlich von Kiew gelegenen Stadt mehr als 30.000 Ultraorthodoxe versammelt.

In diesem Jahr fällt das jüdische Neujahr, Rosch ha-Schana, auf den 18. bis 20. September. Israel verordnete vor dem Neujahrsfest, das den Auftakt zu den jüdischen Feiertagen im Herbst markiert, am kommenden Samstag neue harte Quarantänemaßnahmen, unter anderem wurde die Große Synagoge in Jerusalem geschlossen.