Kunst

Kirchenfenster von Gerhard Richter vorgestellt

Drei neue große Kirchenfenster des Künstlers Gerhard Richter (88) sind im Kloster Tholey im deutschen Bundesland Saarland enthüllt worden. „Das ist fantastisch“, sagte Abt Mauritius Choriol am Donnerstag.

„Wir sind sehr froh über das unfassbare Geschenk, das wir von Gerhard Richter bekommen haben", so der Abt in der gotischen Abteikirche der Benediktiner vor den Fenstern. Die großen Chorfenster wurden seit Anfang August eingebaut – und nun erstmals gezeigt.

"Für uns stehen die Fenster für das unfassbare Licht, das wir von Gott bekommen: Wir können ihn nicht begreifen, aber wir entdecken immer wieder Neues und können staunen“, sagte der Abt. Richter hat gerade angekündigt, dass die Fenster sein letztes großes Werk sind. „Umso größer ist die Bedeutung für die Abtei Tholey“, sagte der Geschäftsführer der St. Mauritius Tholey GmbH, Thorsten Klein.

Kirchenfenster von Gerhard Richter in der Abtei Tholey in Sachsen
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Die Fenster sind ein Geschenk des Künstlers an die Mönche

Pünktlich zur Wiedereröffnung fertig

Die jeweils 1,95 mal 9,30 Meter großen Werke hat Richter auf Grundlage eines abstrakten Bildes durch wiederholtes Teilen und Spiegeln entwickelt. Die Motive stammen aus seinem Künstlerbuch „Patterns“ – in den äußeren Fenstern dominieren Rot und Blau, in der Mitte Gelb.

Richter hat den Mönchen seine Kunst geschenkt: Die Entwürfe setzten die Glaswerkstätten Gustav van Treeck in München um. Zur Vorstellung der Fenster reiste Richter, der zu den bedeutendsten Gegenwartskünstlern weltweit zählt, nicht aus Köln an.

Die Einbauarbeiten sind gerade rechtzeitig fertig geworden, denn die Abteikirche wird nach zweijähriger Sanierung ab Samstag mit einer Festwoche aus Konzerten und Gottesdiensten wiedereröffnet. Die Richter-Fenster sollen ab Oktober besichtigt werden können.