Erzdiözese Wien

Schönborn weiht 13 Männer zu Diakonen

Kardinal Christoph Schönborn wird am Samstag im Wiener Stephansdom 13 Männer zu ständigen Diakonen weihen. Die neuen ständigen Diakone sind zwischen Ende 30 und knapp 70 Jahren alt, unter ihnen sind Jungväter wie auch Großväter, wie die Erzdiözese Wien in einer Aussendung mitteilte.

Neben ihrer neuen Aufgabe als Diakon sind die Männer – sofern nicht bereits pensioniert – weiterhin in ihren Zivilberufen tätig; etwa als Religionslehrer, Arzt, Angestellter oder Techniker. Auch ein Ordensmann ist unter den neuen Diakonen. Die Diakonenweihe wird via Internet-Livestream auf der Website der Erzdiözese Wien übertragen, damit – trotz Coronavirus – möglichst viele Menschen daran teilnehmen können.

Die Erzdiözese Wien begeht heuer ein im Blick auf den Diakonat ein rundes Jubiläum. Vor 50 Jahren wurden vom damaligen Erzbischof Kardinal Franz König die ersten Männer in Wien zu ständigen Diakonen geweiht. – Die erste Weihe eines ständigen Diakons in Österreich fand im Dezember 1969 in Feldkirch statt. Seither gibt es in allen österreichischen Diözesen dieses neue Dienstamt, und es wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten weit mehr als 900 ständige Diakone geweiht.

Auch Zwischenschritt zur Priesterweihe

Das Diakonat war vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) als eigene und beständige hierarchische Stufe – wie es schon in der frühen Kirche üblich war – wiederhergestellt worden. Seit 1968 können auch verheiratete Männer in der katholischen Kirche zu ständigen Diakonen geweiht werden. Neben dem verheirateten Diakon gibt es auch den unverheirateten. Dieser muss vor der Weihe das Zölibatsgelübde ablegen. Für die meisten unverheirateten Diakone ist der Diakonat ein Zwischenschritt zur Priesterweihe.

Kardinal Christoph Schönborn weiht einen Mann zum Diakon, 2018
Kathbild/Franz Josef Rupprecht
Weihe eines Diakons im Jahr 2018 durch Kardinal Christoph Schönborn

Tätig sind die Diakone in der Liturgie, der Verkündigung und im karitativen Bereich. Die meisten wirken ehrenamtlich in Pfarrgemeinden, etliche haben aber auch Aufgabenbereiche in der Krankenseelsorge, in der Seniorenpastoral, der Gefängnisseelsorge oder in Bildungshäusern übernommen. Statistisch gibt es in jeder vierten Pfarre in Österreich einen Diakon.

Ehefrauen müssen zustimmen

Die wöchentliche Arbeitszeit der Diakone ist ganz individuell und wird mit den jeweiligen Einsatzorten festgelegt. Dieser vertraglichen Vereinbarung muss auch die Ehefrau des Diakons zustimmen, da diese Aufgabe von Frau und Kindern mitgetragen und gemeinsam als Familie gelebt wird. Im Rahmen der Weihezeremonie zum ständigen Diakon werden auch die Ehefrauen der Kandidaten befragt und um ihre Zustimmung gebeten. Frauen ist das Amt in der katholischen Kirche verwehrt.