Neue Enzyklika

Papst Franziskus besucht Assisi

Papst Franziskus ist am Samstag erstmals seit der Coronavirus-Pandemie wieder zu einer Reise aufgebrochen. Das katholische Kirchenoberhaupt fuhr in die Pilgerstadt Assisi rund 150 Kilometer nördlich von Rom, um dort seine neue Enzyklika zu unterschreiben. Er kam nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa dort im Auto an.

Die Enzyklika wird das dritte derartige Lehrschreiben des 83-jährigen Franziskus sein. Der Text, der den italienischen Titel „Fratelli tutti“ trägt, soll erst am Sonntagmittag im Vatikan in Rom veröffentlicht werden. In der neuen Enzyklika wird es um den sozialen Zusammenhalt in der Welt gehen.

Der Kirchenstaat hatte im März als Vorsichtsmaßnahme die Reisetätigkeit des Papstes gestoppt. Dass Franziskus für die Unterschrift extra nach Assisi kam, in die Stadt seines Namensgebers Franz von Assisi und die Heimat des Franziskaner-Ordens, kann als symbolische Geste gewertet werden.

Besonderer Stellenwert der neuen Enzyklika

Sie unterstreicht, welchen hohen Stellenwert er der neuen Sozial-Enzyklika gibt. Franziskus habe vorher noch das Kloster in Spello besucht, schrieb Ansa. Der Papst sollte vermutlich noch am Samstagabend in den Vatikan zurückkehren.

Kurz vor dem Termin in Assisi schrieb er auf Twitter: „Das Bemühen um den Aufbau einer gerechteren Gesellschaft setzt die Fähigkeit zur Brüderlichkeit voraus, einen Geist der menschlichen Gemeinschaft.“ Manchmal wird das italienische Wort für Brüderlichkeit in dem Zitat auch mit „Geschwisterlichkeit“ übersetzt.

Vor mehr als fünf Jahren hatte der Papst aus Argentinien seine vorherige, sogenannte Umwelt-Enzyklika herausgebracht. In dem Text von 2015 mit dem Titel „Laudato si“ nahm Franziskus zu Themen wie Klimaschutz und Armut Stellung. Eine Enzyklika ist eine zentrale Botschaft an die Weltkirche.