KAICIID-Zentrum in Wien
KAICIID Dialogue Center
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KAICIID

Interreligiöser G-20-Gipfel mit Wiener Beteiligung

Mehr als 500 internationale Entscheidungsträger, Vertreter von Weltreligionen, globalen politischen Institutionen, UNO, EU und Islamischer Weltliga werden von 13. bis 17. Oktober zu einem virtuellen interreligiösen Gipfel erwartet. Die Konferenz wird vom Wiener Dialogzentrum KAICIID mitorganisiert.

Das interreligiöse G20-Forum (G20 Interfaith Forum), mit hochrangigen Vertretern aus aller Welt, findet zum insgesamt siebenten Mal statt und wird aus Riad online übertragen. Wegen der Coronavirus-Pandemie findet der Gipfel virtuell statt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sich mit Themen wie der Covid-19-Pandemie, dem Klimawandel, der Minderung des Katastrophenrisikos, „Hate Speech“ und Rassismus befassen, wie das Wiener König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog in einer Aussendung am Montag erklärte.

Sklaverei, Menschenhandel, Hassrede und Covid-19

Die Sitzungen werden sich darauf konzentrieren, wie religiöse Vertreter und Vertreterinnen mit Regierungen zusammenarbeiten können, um Rassismus und Hassrede zu bekämpfen. Aber auch zur Förderung von Migrantinnen und Migranten, Flüchtlingen, Frauen und Jugendlichen beizutragen, moderne Sklaverei und Menschenhandel zu beenden, das gemeinsame religiöse und kulturelle Erbe zu schützen sowie die Folgen der Umweltzerstörung und des Klimawandels zu mildern.

Ein ganzer Tag des Programms wird der Covidg-19-Pandemie gewidmet sein, da Religionsgemeinschaften stark von der Pandemie betroffen sind. Einerseits würden sie als „Sündenbock“ für die steigenden Infektionsraten in vielen Teilen der Welt mitverantwortlich gemacht, heißt es in der Aussendung von KAICIID. Andererseits seien sie führend in der Bereitstellung von Hilfe für die von der Pandemie Betroffenen und zeigen soziale Ungleichheiten auf, die durch die Pandemie zu Tage treten.

Empfehlungen für G20

Im Rahmen der Konferenz soll in Zusammenarbeit mit religiösen Multiplikatoren und politischen Vertretern nach globalen Strategien gesucht werden. „Die politischen Entscheidungsträger werden aufgefordert, religiöse Persönlichkeiten in den politischen Entscheidungsprozess bis zum G20-Gipfel der Staats- und Regierungsoberhäupter im November 2020 in Riad verstärkt einzubeziehen und Lösungen zu finden, die auf den gemeinsamen Werten der Solidarität, des friedlichen Miteinanders und des gegenseitigen Respekts beruhen“, so KAICIID.

G20 Interfaith Forum

Die Konferenz findet von 13. bis 17. Oktober statt und wird online übertragen. Registrierung und Programm finden sich auf der Website.

Die Empfehlungen aus diesen Treffen und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zu aktuellen Themen werden den G20 vorgelegt, deren Vorsitz in diesem Jahr das Königreich Saudi-Arabien innehat. Die Gruppe der Zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, die sogenannten G20, ist das wichtigste Forum für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit. Der G20-Gipfel vereint die Staats- und Regierungsoberhäupter der führenden Volkswirtschaften der Welt.

Potenzial von Religionen

„Das Potenzial von Religionsgemeinschaften als Partner für PolitikerInnen bleibt oft unerkannt. Das Interreligiöse G20-Forum versucht, Religionsgemeinschaften untereinander und mit politischen EntscheidungsträgerInnen zu vernetzen, damit ihre Stimmen und Beiträge gehört werden", erklärte Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär von KAICIID. Das Dialogzentrum sei stolz darauf, an diesem Prozess mitzuwirken. Das Zentrum engagiere sich seit langem für interreligiösen Dialog auf der ganzen Welt.

Zu der interreligiösen Konferenz im Oktober werden nicht nur führende Persönlichkeiten der meisten großen Weltreligionen, Konfessionen und interreligiösen Organisationen erwartet, sondern auch Vertreter der Vereinten Nationen, des Internationalen Dialogzentrums (KAICIID), der Organisation für Islamische Zusammenarbeit, der Islamischen Weltliga und der Europäischen Kommission.

Bartholomäus und Hofmeister dabei

Angekündigt sind laut KAICIID etwa der Ökumenischer Patriarch Bartholomäus I., Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt von der Europäischen Rabbinerkonferenz, der Generalsekretär der Islamischen Weltliga Mohammad Al-Issa, der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog und KAICIID-Direktoriumsmitglied Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot und der Wiener Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien Schlomo Hofmeister.

Weiters werden die Stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen und Vorsitzende der UNO-Entwicklungsgruppe Amina J. Mohammed, der Direktor der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) Michael O’Flaherty, der Minister für Religiöse Angelegenheiten im Königreich Saudi-Arabien Abdullatif Al-Sheikh und der ehemaliger Premierminister Norwegens Kjell Magne Bondevik erwartet.

Das Interreligiöse G20-Forum wird von der G20 Interfaith Forum Association, dem Internationalen Dialogzentrum (KAICIID), der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen (UNAOC) und dem Nationalen Komitee für interreligiösen und interkulturellen Dialog im Königreich Saudi-Arabien (NCIRD) gemeinsam organisiert. Die Konferenz ist öffentlich und wird live auf übertragen.