Missbrauch

Zeitung: Kein Ermittlungsverfahren gegen Ex-Vatikandiplomat

Die Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen einen hohen Geistlichen der deutschen Diözese Eichstätt im Vatikan haben dem deutschen „Donaukurier“ zufolge keine strafrechtlichen Folgen für ihn. Das Vorermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft Ingolstadt sei eingestellt worden.

Eine Behörden-Sprecherin wollte dies auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Die Vorermittlungen wurden nach einem Beitrag der „Bild“-Zeitung vom April 2019 eingeleitet.

Das Blatt hatte berichtet, der Geistliche habe während seines diplomatischen Dienstes im Vatikan (2001-2008) einen ihm dort unterstellten Geistlichen mehrfach sexuell belästigt.

Kirchenrechtliches Verfahren läuft

Unabhängig vom Vorgehen der weltlichen Staatsanwaltschaft läuft gegen den Priester zudem eine kirchenrechtliche Voruntersuchung. Eine Sprecherin der Diözese Eichstätt erklärte, man sei bemüht, das Verfahren möglichst schnell abzuschließen. Dann erhalte Bischof Gregor Maria Hanke einen Abschlussbericht. Auf dessen Grundlage entscheide er dann gemäß den kirchenrechtlichen Vorschriften über das weitere Vorgehen.

Anders als der sexuelle Missbrauch Minderjähriger ziehen Verstöße gegen das Zölibatsversprechen kirchenrechtliche Strafen nur unter besonderen Voraussetzungen nach sich. Dazu gehört das Erzwingen sexueller Handlungen durch Gewalt oder Drohungen. Die Höchststrafe in solchen Fällen ist die Entlassung des Täters aus dem Klerikerstand.