Die Entscheidung des Papstes ist insofern bemerkenswert, als der Papst am 20. Jänner dieses Jahres den bosnisch-herzegowinischen Militärordinarius Tomo Vuksic zum Koadjutor Puljics ernannt hatte.
Der 1945 geborene Puljic wurde am 19. November 1990 von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Vrhbosna, so die offizielle Bezeichnung seiner Diözese, ernannt und am 6. Jänner 1991 vom Papst in der Petersbasilika persönlich geweiht.
Mitten im Bosnienkrieg wurde er im Alter von 49 Jahren am 24. November 1994 als erster bosnischer Bischof in der Geschichte ins Kardinalskollegium aufgenommen und war damals der jüngste Kardinal weltweit.
Dienst im belagerten Sarajevo
Kardinal Puljic ist nach Amtszeiten in den Jahren 1995 bis 2002 und 2005 bis 2010 seit 2015 erneut Vorsitzender der Bischofskonferenz für Bosnien und Herzegowina.
Während des Bosnienkrieges verblieb er im belagerten Sarajevo und wurde dadurch und durch seinen Einsatz für humanitäre Hilfe und Frieden international bekannt.
Die Kathedrale von Sarajevo
Seit Jänner dieses Jahres wird er in seiner Amtsführung als Erzbischof durch den von Papst Franziskus ernannten Erzbischof-Koadjutor Tomo Vuksic unterstützt.
Puljic, der auch persönlich der kroatischen Gemeinde in Wien sehr verbunden ist, war zuletzt Ende September zum 60-Jahr-Jubiläum der Wiener Kroatischen Mission (HKM) und zur Firmspendung in Wien.
Mehr dazu:
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(news.ORF.at; 16.05.2020)