Kerze vor Adventkalender
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Evangelisch

Tage zählen mit digitalem Adventkalender

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist heuer alles anders – auch der Advent. Deshalb wollen die evangelisch-lutherischen Kirchen Wiens die Gläubigen mit einem „digitalen Adventkalender“ durch die Tage bis zum Weihnachtsfest begleiten.

Gut gefüllte Gotteshäuser, Krippenspiel mit vielen Kindern, gemeinsames „Stille Nacht“- Singen werden coronavirusbedingt nicht möglich sein. Ab dem ersten Adventsonntag (29. November) wird dabei jeden Tag um 18.00 Uhr auf YouTube eine adventliche Andacht aus einer anderen Kirche übertragen.

„Wer war Jesus und warum kam er auf die Erde?“ „Warum feiern wir Weihnachten“ – das erklären Kinder aus der evangelischen Pfarrgemeinde Hütteldorf im digitalen Adventkalender. Von 29. November bis 24. Dezember gehen Pfarrerinnen und Pfarrer dabei den unterschiedlichsten Fragen und Themen auf den Grund: Muss Advent traditionell sein? Wie sehen die mächtigsten Menschen der Welt aus? Was hat es mit der Tradition der Adventkalender auf sich? Was bedeutet Maria für uns heute?

Geistlicher Impuls und adventliche Musik

Die Andachten sind im Schnitt 15 Minuten lang, enthalten einen geistlichen Impuls und adventliche Musik und kommen jeden Tag aus einer anderen Gemeinde, aus der Krankenhauskapelle oder dem Evangelischen Studierendenheim. Die Andachten wurden meist von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern gefilmt, sind inhaltlich sehr individuell und geben einen Einblick in die Vielfalt des evangelischen Wien.

Videobeitrag zum „digitalen Adventkalender“ der evangelishen Kirche in Österreich, Pfarrgemeinde Hütteldorf: drei kleine Buben mit Adventdekoration
Evangelische Kirche in Österreich
Im Videobeitrag der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wien-Hütteldorf berichten Kinder von ihren Erwartungen zu Weihnachten

Seit klar gewesen sei, dass Weihnachten heuer anders sein wird, habe man sich überlegt, "wie wir die Menschen als Kirche trotzdem bestmöglich durch den Advent begleiten können. Und wenn die Menschen nicht zu uns kommen können, dann müssen wir eben zu ihnen kommen“, so die Initiatorin des Projekts, Pfarrerin Julia Schnizlein zu religion.ORF.at.

Gemeinschaft trotz Distanz

So sei die Idee geboren worden, auf dem YouTube-Kanal der Kirche einen Adventkalender zu gestalten. Ziel sei es, trotz verordneter Distanz Gemeinschaft und Verbundenheit zu schaffen – über das evangelische Wien hinaus.

„26 Gemeinden und Institutionen der Evangelischen Kirche in Wien haben sich zusammengetan, um den Menschen auch heuer Besinnliches und weihnachtliche Lieder zu ermöglichen, mitgesungen wird dann eben von zu Hause“, so Schnizlein.

26 Andachten a 15 Minuten

Unter den Beteiligten sind 20 evangelisch-lutherische Gemeinden in Wien, die Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge, die Hochschulgemeinde, die finnische Gemeinde, die kirchlich pädagogische Hochschule und der Superintendent.

Alle 26 Andachten sind rund 15 Minuten lang und folgen dem immer gleichen Ablauf. „Wichtig ist es uns, neben dem Besinnlichen auch weihnachtliche Musik zu transportieren, in einer Zeit, in der Gemeindegesang in den Kirchen verboten ist“, so Pfarrerin Schnizlein.