Lockdown

Evangelische Kirchen: Gottesdienste aussetzen

Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka, der evangelisch-reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld und der evangelisch-methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs rufen aufgrund der hohen Infektionszahlen die Pfarrgemeinden zum Aussetzen der Gottesdienste ab Dienstag auf.

­"Das tun wir freiwillig aus Solidarität mit der Gesamtgesellschaft", so die evangelischen Kirchenvertreter in einer Aussendung des Evangelischen Pressedienstes (epdÖ). Gleichzeitig halten die evangelischen Kirchen fest, dass sie auch eine Regelung auf dem Verordnungsweg nicht als Eingriff in die Religionsfreiheit betrachtet hätten.

Die entsprechenden Beschlüsse zum Aussetzen der Gottesdienste würden in den Presbyterien, das sind die gewählten Leitungsgremien der Pfarrgemeinden, getroffen. Auch bisher seien schon in einigen Gemeinden, die in besonders betroffenen Gebieten lagen, Gottesdienste ausgesetzt.

Die evangelische Kirche in Wiedweg/Kärnten
epd/Uschmann
In einigen Gemeinden sind die Gottesdienste bereits jetzt ausgesetzt (Foto: Die evangelische Kirche in Wiedweg/Kärnten)

„Die evangelischen Pfarrgemeinden sind in höchst verantwortungsvoller Weise mit der Pandemie-Situation umgegangen, in den Pfarrgemeinden sind Schutzmaßnahmen umgesetzt worden, die oft über die staatlichen Regelungen hinausgegangen sind“, so die evangelischen Kirchenvertreter.

Ewigkeitssonntag: „Schmerzlich“

„Besonders schmerzlich“ sei das Aussetzen der Gottesdienste am kommenden Sonntag, dem Ewigkeitssonntag, so der evangelisch-lutherische Bischof Chalupka laut der Aussendung. An diesem Sonntag wird normalerweise in den Gottesdiensten der Verstorbenen des letzten Jahres gedacht. „Dies trifft nun wiederum Familien, die schon während des ersten Lockdowns nur in kleinster Runde von ihren Angehörigen Abschied nehmen konnten.“

Die evangelischen Pfarrgemeinden würden „in dieser schwierigen Situation in besonderer Weise durch Onlinegottesdienste und verstärkte Seelsorge ihr Angebot im Lockdown aufrecht erhalten“, kündigten Chalupka, Hennefeld und Schröckenfuchs an.