Mein Lied für Österreich – Adventkalender – Folge 04 – Ursula Leutgö
ORF/Marcus Marschalek
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ADVENTKALENDER

4. Dezember – Ursula Leutgöb

Die Sängerin und Liedermacherin Ursula Leutgöb und die Gitarristin Monika Schwarzinger öffnen am 4. Dezember das Fenster bei der Adventaktion „Mein Lied für Österreich“. Mit ihrem Lied wollen sie Kraft schenken, um gerade jetzt „verbunden“ zu bleiben.

„In dem Lied geht es um eine Freundschaft mit einem kleinen Mädchen“, erzählt Ursula Leutgöb. Kurz zuvor hat sie Holz nachgelegt und das Kaminfeuer flackert in passenden warmen Farbtönen zu der Geschichte. Draußen ist es nun richtig winterlich geworden und im Haus, am Waldrand von Eichgraben in Niederösterreich ist es wohlig warm.

Mein Lied für Österreich – 4. Dezember

Ursula Leutgöb und Monika Schwarzinger im ORF 2 Adventkalender

Das kleine Mädchen von damals ist jetzt schon eine junge Dame, erzählt Ursula Leutgöb weiter. „Jedesmal, wenn ich sie damals gesehen habe, hat sie es geschafft, einfach mit dem, wie sie war, meinen Tag zu erhellen. Sie hat mich daran erinnert, dass etwas Gutes in mir ist, sie hat das Beste in mir wach gerufen. Das ist eine Erfahrung von der zehre ich schon sehr lange.“

Ursula Leutgöb
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Sängerin und Liedermacherin Ursula Leutgöb

Und damit ist Leutgöb bei den Wünschen für die Menschen in Österreich: „Vielleicht können wir genau diejenigen füreinander sein, die den anderen helfen, ihr Potenzial, ihre Kraft wieder zu spüren, sie zum Glitzern zu bringen, so wie es mir passiert ist, mit meiner kleinen Freundin, dem Mädchen. Ich möchte, dass dieses Lied für alle eine Ermutigung ist, wenn sie innen drinnen verzweifeln.“

Eigentlich habe sie schon als Kind und Jugendliche gerne gesungen. „Dann kam aber, wie man so schön sagt, das Leben dazwischen“ mit Beruf und Familie, erzählt Leutgöb im Gespräch mit religion.ORF.at. Sie arbeitet als Übersetzerin, ist Büroleiterin einer Sprachschule und engagiert sich in medienpädagogischen Projekten für Schulen. Sehr viel also, um noch Zeit für Musik zu finden.

„Doch 2009 gab es für mich einen sehr einschneidenden Punkt“, erzählt sie weiter. „Das war der Tod meines Vaters. Wir hatten unser ganzes Leben lang eine schwierige Beziehung. Er wusste eigentlich sehr wenig von mir. Und da war dann plötzlich dieses Bedürfnis, im Alltag Erlebtes, die kleinen Dinge, die mir wichtig sind, die mir schwer fallen, dass ich all das in Text und Liedform gieße. Zunächst wollte ich das eigentlich nur für mich abarbeiten. Doch aus dieser Konfrontation mit durchaus auch schmerzvollen Jahren, ist die erste CD entstanden, dann das erste Konzert.“

Monika Schwarzinger und Ursula Leutgöb
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Monika Schwarzinger (Gitarre) und Ursula Leutgöb

Mittlerweile spielt Ursula Leutgöb seit elf Jahren Konzerte mit wechselnder Begleitung anderer Musiker und hat mehrere Alben veröffentlicht. „Ich bin sehr glücklich darüber“, gesteht sie, „denn ich habe das Gefühl, ich bin dort angekommen, wo ich mich auch ganz ausdrücken kann.“

Ihr Appell für diesen Advent: „Wir dürfen nicht aufhören einander zu suchen und wir sollten uns Zeichen der Verbundenheit schicken, damit wir nicht verzweifeln in dieser Zeit. Vergessen wir doch die Freude im Leben nicht! Machen wir uns jeden Tag immer wieder auf, das Schöne zu suchen, denn das brauchen wir ganz besonders: das Glitzern in unseren Herzen, in unserem Leben.“