Eigentlich wollten die neun Kinder hier in der Tagesgruppe „Nandu“ für den ORF 2 Adventkalender singen, doch die besonderen Schutzvorkehrungen der Kinder- und Jugendhilfe erlaubt die Filmaufnahmen nicht. So springen die Pädagoginnen des Diakoniezentrums Spattstraße in Linz ein, „ölen“ ihre Stimmbänder und treten etwas aufgeregt ohne ihre Schützlinge vor die Kamera. Nach zwei, drei Proben klappt es dann schon perfekt und die ORF Aufnahme für den täglichen Musikgruß „Mein Lied für Österreich“ auf ORF 2 startet.
Mein Lied für Österreich 7. Dezember
Die Pädagoginnen der Tagesgruppe „Nandu“ des Diakonie Zentrums Spattstraße in Linz im ORF 2 Adventkalender
Den Liedtext hat man hier selber zu der bekannten Melodie des deutschen Weihnachtslieds „In der Weihnachtsbäckerei“ geschrieben und spiegelt den Leitfaden, wie man hier miteinander in der „Heil- und Sozialpädagogischen Tagesgruppe Nandu“ umgehen möchte: „In der Tagesgruppe Nandu, gehörst du wie du bist dazu, bist in Sicherheit, was uns alle freut … machst du die Hausübung im Nu, findest du auch Orte der Ruh, … gehören auch Spiel und Spaß dazu.“

„Unser Angebot richtet sich an Kinder und deren Eltern, die auf Grund ihrer Lebenssituation vielfältigen Belastungen ausgesetzt sind“, erklärt Irina Langer, die Gruppenleiterin von „Nandu“ im Gespräch mit religion.ORF.at. Die Kinder würden innerhalb der Familie, der Schule oder im Hort auf diese Belastungen mit Verhaltensauffälligkeiten reagieren.

„Wir begleiten die Kinder in ihrer spezifischen Lebenssituation und fördern ihre Fähigkeiten und Potenziale. Wir versuchen den Eltern Entlastung und Unterstützung bei der Erfüllung ihres Erziehungsauftrags zukommen zu lassen.“

Der Name „Nandu“ kommt übrigens vom südamerikanischen Laufvogel. Aus einem Gehege in Deutschland seien vor ein paar Jahren einige dieser Vögel ausgebrochen und seither leben sie in Mecklenburg-Vorpommern in Freiheit, erzählt die Pädagogin. „Ein schönes Bild für die Arbeit hier: Menschen zur Freiheit führen“.

„So sein können wie man ist, angenommen werden wie man ist, so wollen wir den Kindern gegenüber treten“, formuliert Irina Langer nochmals den Leitgedanken ihrer Arbeit. „Und das ist auch unser Wunsch für die Menschen in Österreich, dass wir alle einander in dieser respektvollen Haltung begegnen.“