Evangelisch

Bischof für Aufnahme von Kindern aus Lesbos

Für die Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen und besonders vulnerablen Familien aus dem griechischen Flüchtlingscamp Kara Tepe hat sich der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka ausgesprochen.

Die Berichte aus dem provisorischen Lager auf Lesbos, das nach dem Brand des Camps Moria im September eingerichtet worden war, hätten gezeigt, dass die auch von der österreichischen Bundesregierung versprochene Hilfe vor Ort nicht angekommen sei.

„Das, was uns gesagt wurde, war falsch. Vor Ort wird nicht geholfen. Die Menschen leben im Elend. Und die Länder, die Kinder und Jugendliche aufgenommen haben, haben keine Pull-Effekte ausgelöst“, verwies Chalupka am Freitag gegenüber dem Evangelischen Pressedienst etwa auf die Beispiele Deutschlands und Frankreichs.

Aus Fehlern lernen

Jetzt gelte es, aus Fehlern zu lernen. „Das gilt auch für unsere Regierung, gerade vor Weihnachten. Wer ein Kind rettet, rettet die ganze Welt. Es ist Zeit!“, betonte Chalupka, der die Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ unterstützt.

Am Donnerstag hatte sich auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Lesbos mit positivem Asylbescheid ausgesprochen. Glettler hatte Anfang der Woche die griechische Insel besucht und sich vor Ort ein Bild vom Elend der rund 9.000 Flüchtlinge vor Ort gemacht.