Symbolbild Impfung
APA/GEORG HOCHMUTH
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Coronavirus

Papst soll nächste Woche Covid-19-Impfung erhalten

Papst Franziskus wird nach eigenen Angaben nächste Woche eine Covid-19-Impfung erhalten. Er forderte alle Menschen am Samstag auf, sich impfen zu lassen, um nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das aller anderen zu schützen.

Papst Franziskus will sich gegen das Coronavirus impfen lassen und fordert alle Gläubige auf, dasselbe zu tun. "Ich glaube, es ist ethisch, dass sich alle impfen lassen.

Es ist eine ethische Angelegenheit, weil die eigene Gesundheit und auch das Leben der anderen Menschen auf dem Spiel steht", so Papst Franziskus im Interview mit dem TV-Kanal „Canale 5“. Das Interview wird exklusiv am Sonntagabend gesendet.

Impfung
Reuters/Eduardo Munoz
Kommende Woche beginnt die Impfkampagne im Vatikan

Start der Impfkampagne im Vatikan

Kommende Woche beginnt die Impfkampagne im Vatikan. „Ich habe mich angemeldet, man muss es tun“, sagte der 84-jährige Papst. Während seiner Kindheit in Argentinien seien viele Kinder an Poliomyelitis erkrankt. „Als dann der Impfstoff gegen Poliomyelitis entwickelt wurde, bekam man den Impfstoff mit Zucker“, sagte der Papst.

„Ich begreife nicht, warum einige sagen, die Impfung sei gefährlich. Wenn die Ärzte betonen, dass damit keine besonderen Gefahren verbunden sind, warum sollte man sich nicht impfen lassen?“, fragte der Papst. Es sei selbstmörderisch, den Impfstoff abzulehnen.

Stufenplan im Vatikan

In einer ersten Phase sollen im Vatikan das Gesundheitspersonal, die Sicherheitskräfte, sowie ältere Personen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 immunisiert werden. Die Impfungen sollen im Eingang der Aula Nervi erfolgen. Erwartet wird, dass der Vatikan genügend Dosen zur Impfung all seiner Mitarbeiter erhalten wird.

Der Vatikan sicherte sich 10.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Das Kontingent reicht aus, um die rund 4.500 Mitarbeiter des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats vor dem Coronavirus zu schützen.

Daneben haben auch mitversicherte Familienangehörige und Pensionisten Anspruch auf die zweifache Immunisierung. Die päpstliche Kinderklinik „Bambino Gesu“ begann bereits mit der Verabreichung des Impfstoffes.

Leibarzt des Papstes nach Corona-Infektion gestorben

Fabrizio Soccorsi, der Leibarzt von Papst Franziskus, ist im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Wie die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Samstag-Ausgabe) berichtete, war er wegen einer Krebserkrankung in der römischen Gemelli-Klinik in Behandlung. Dabei sei es zu „Komplikationen“ durch Covid-19 gekommen.

Soccorsi wurde am 2. Februar 1942 in Rom geboren und schloss 1968 sein Medizinstudium ab. Er arbeitete als Facharzt für Innere Medizin mit dem Spezialgebiet Hepatologie und war auch in der akademischen Lehre tätig.

Zudem war er als Chefarzt der römischen Klinik San Camillo sowie als Berater des medizinischen Dienstes im vatikanischen Governatorat tätig. 2015 ernannte der Papst den Italiener zu seinem persönlichen Leibarzt.