Teilnehmer der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER), 2013, Berlin
Reuters/Thomas Peter
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Rabbinerkonferenz

Europäische Rabbiner öffnen sich international

Die orthodox geprägte Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) öffnet sich nun auch für Mitglieder außerhalb des Kontinents. Es wird ein internationales Netzwerk geschaffen, sodass sich Rabbiner stärker austauschen und unterstützen können, teilte der CER mit.

Dieser Bedarf habe in der Coronavirus-Pandemie zugenommen. Damit künftig international assoziierte Mitglieder der CER beitreten könnten, sei eine „Assembly of International Associated Members“ (AIAM) als internationale Abteilung gegründet worden.

Die AIAM wird den Angaben zufolge vom Oberrabbiner von Südafrika, Warren Goldstein, sowie dem israelischen Rabbiner David Yosef geleitet. Unter anderem seien Rabbiner und jüdische Gemeinden aus Marokko, Tunesien, Iran, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Südafrika und Südamerika an einer Mitgliedschaft interessiert, hieß es.

„Großer Erfahrungsschatz“

„Die Konferenz der Europäischen Rabbiner unterstützt seit dem Zweiten Weltkrieg Gemeinden aus ganz Europa. Heute hat die COVID-19-Pandemie enorme globale Auswirkungen auf das Gemeindeleben, und es ist wichtig, dass internationale jüdische Gemeinden und ihre spirituellen Führer zusammenarbeiten, um sich in dieser schwierigen Zeit gegenseitig zu unterstützen“, so CER-Präsident Pinchas Goldschmidt, Oberrabbiner von Moskau. Die beiden neuen AIAM-Leiter brächten einen „großen Erfahrungsschatz“ mit und seien ein „großer Gewinn“ für die CER.

Als Europäisches Rabbinat vertritt die CER nach eigenen Angaben rund 1.000 orthodoxe Rabbiner und die größten jüdischen Gemeinden Europas. Die CER setzt sich für die religiösen Rechte von Juden ein. Sie engagiert sich für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen, „um so einer wachsenden Radikalisierung in Politik und Gesellschaft entgegenzutreten sowie die Sicherheit der hiesigen Religionsgemeinschaften zu erhöhen“.