Einige Aussagen der Charta verletzten „die Ehre der Muslime“ und hätten „einen anklagenden und ausgrenzenden Ton“, erklärten die drei übrigen Verbände in einer Stellungnahme am Mittwoch. Nach Anschlägen im Vorjahr hatte Macron alle muslimischen Verbände aufgefordert, sich im Kampf gegen Islamismus zur Republik zu bekennen. Der Dachverband Conseil francais du culte musulman (CFCM) legte daraufhin eine neue Grundlagen-Charta auf.
Sie schreibt unter anderem die Gleichberechtigung von Männern und Frauen fest sowie die „Vereinbarkeit“ des Islam mit den Werten der französischen Republik. Zugleich erteilt der Verband der „Instrumentalisierung des Islam für politische Ziele“ eine Absage.
Fünf der acht Mitgliedsverbände dafür
Drei Mitgliedsverbände verweigerten am Mittwoch jedoch die Unterzeichnung. „Wir glauben, dass bestimmte Passagen und Formulierungen in dem vorgelegten Text das Vertrauensverhältnis zwischen den Muslimen Frankreichs und der Nation schwächen könnten“, hieß es in ihrer Begründung weiter.
Größte islamische Gemeinde Europas
Macron hatte am Montag bei einem Treffen mit Vertretern des CFCM bezüglich der Charta von einem „extrem wichtigen Schritt“ und einem klaren Bekenntnis zur Demokratie gesprochen. Mit geschätzten fünf Millionen Musliminnen und Muslimen hat Frankreich die größte islamische Gemeinde Europas.