Gegenstand der Unterredung dürfte die Lage in Venezuela sein. Mitte Jänner hatte der Papst Priester, Bischöfe und Ordensleute in dem südamerikanischen Krisenland ermutigt, ihre pastorale Arbeit trotz aller Schwierigkeiten fortzusetzen.
Vor dem Hintergrund des jahrelangen politischen Konflikts und der Coronavirus-Pandemie mahnte er damals in einer Videobotschaft zu Geschlossenheit: „Lasst euch nicht spalten, Brüder!“ Nächstenliebe und der Dienst am Mitmenschen seien in der gegenwärtigen Lage die wichtigsten Prinzipien – „sonst geht es nicht“, betonte Franziskus.
Sorge über Lage in Venezuela
Bereits Anfang des Jahres hatte sich Franziskus besorgt über die Lage in Venezuela geäußert. In einem Brief an Kardinal Porras beklagte er eine „Arroganz der Mächtigen“.
Das Leid der gegenwärtigen humanitären und sozioökonomischen Krise trage die Bevölkerung, so der Papst. Porras ist seit 1991 Erzbischof von Merida im Osten des Landes; Franziskus ernannte ihn 2016 zum Kardinal, seine Titelkirche übernahm er 2017.
Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen an Regierung
Venezuela wird seit Jahren von einem Machtkampf zwischen der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro und der Opposition erschüttert. Inzwischen haben mehr als fünf Millionen Menschen das Land verlassen.
Menschenrechtsorganisationen und die Vereinten Nationen werfen dem Maduro-Regime außergerichtliche Hinrichtungen, Folter und Repression vor. Bemühungen der katholischen Kirche, einen Dialog zwischen den Konfliktparteien in Gang zu setzen, brachten bisher keinen nennenswerten Erfolg.