Papst Franziskus hält seine Rede beim interreligiösen Treffen in Ur
REUTERS/Thaier al-Sudani
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Papst im Irak

Franziskus betet für Opfer des Krieges im Irak

Papst Franziskus hat auf seiner Irak-Reise in der Ebene von Ur für die Opfer des Krieges gegen den Terror gebetet.

„Als der Terrorismus im Norden dieses werten Landes wütete, zerstörte er auf barbarische Weise einen Teil des wunderbaren religiösen Erbes, darunter Kirchen, Klöster und Gebetsstätten verschiedener Gemeinschaften“, sagte Franziskus bei dem interreligiösen Treffen mit Christen, Muslimen, Juden und Jesiden am Samstag in Ur.

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Die historische Anlage von Ur
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Die historische Anlage von Ur, im Hintergrund die Bühne für die Festveranstaltung
Papst Franziskus trifft in der Ebene von Ur ein
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Papst Franziskus trifft in der Ebene von Ur ein
Papst Franziskus trifft in der Ebene von Ur ein
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Papst Franziskus trifft in der Ebene von Ur ein
Papst Franziskus beim interreligiösen Treffen in Ur
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Papst Franziskus beim interreligiösen Treffen in Ur
Papst Franziskus trifft in der Ebene von Ur ein
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Papst Franziskus trifft in der Ebene von Ur ein
Papst Franziskus beim interreligiösen Treffen in Ur
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Papst Franziskus beim interreligiösen Treffen in Ur
Papst Franziskus beim interreligiösen Treffen in Ur
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Papst Franziskus beim interreligiösen Treffen in Ur
Papst Franziskus hält seine Rede beim interreligiösen Treffen in Ur
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Papst Franziskus hält seine Rede beim interreligiösen Treffen in Ur
Papst Franziskus hält seine Rede beim interreligiösen Treffen in Ur
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Papst Franziskus betet beim interreligiösen Treffen in Ur für die Opfer des Krieges im Irak
Papst Franziskus nach seinem Gebet beim interreligiösen Treffen in Ur
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Papst Franziskus nach seiner Rede beim interreligiösen Treffen in Ur
Papst Franziskus nach seinem Gebet beim interreligiösen Treffen in Ur
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Papst Franziskus nach seinem Gebet beim interreligiösen Treffen in Ur
Papst Franziskus nach seinem Gebet beim interreligiösen Treffen in Ur
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Papst Franziskus nach seinem Gebet beim interreligiösen Treffen in Ur
Gruppenbild nach dem Gebet beim interreligiösen Treffen in Ur
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Gruppenbild nach dem Gebet beim interreligiösen Treffen in Ur
Papst Franziskus in Ur
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Papst Franziskus in Ur
Papst Franziskus besichtigt Ur
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Papst Franziskus besichtigt Ur

Symbolischer Ort für Christen, Juden und Muslime

Der Ort ist symbolisch für die Religionen. Dem Alten Testament der Bibel zufolge stammt Abraham aus diesem Gebiet. Christen, Juden und Muslime sehen ihn als Stammvater an.

Franziskus appellierte deshalb an die Gläubigen aller Religionen, „die Werkzeuge des Hasses in Werkzeuge des Friedens zu verwandeln“. Es sei möglich, denn auch der Stammvater Abraham habe „gegen alle Hoffnung zu hoffen“ gewusst. Der 84-Jährige Papst forderte dafür konkrete Schritte.

„Dass wir uns heute hier auf seinen Spuren befinden, dies möge ein Zeichen des Segens und der Hoffnung sein für den Irak, für den Nahen Osten und für die ganze Welt“, sagte der Papst bei dem gemeinsamen Gebet mit Muslimen, Jesiden und Mandäern.

Leiden der Jesiden unter dem IS

Er erinnerte an die jesidische Gemeinschaft, die unter der Herrschaft der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) „den Tod vieler Männer zu beklagen hatte und mit ansehen musste, wie tausende Frauen, Mädchen und Kinder entführt, als Sklaven verkauft sowie körperlicher Gewalt und Zwangskonvertierungen unterworfen wurden“.

Ur war eines der Zentren sumerischer Kultur im Süden von Mesopotamien, die Geschichte der Stadt reicht mehr als 4000 Jahre zurück. Wichtigstes erhaltenes Bauwerk ist ein pyramidenartiger Stufentempel, eine sogenannte Zikkurat, der einst Teil eines Tempelkomplexes war, der die Verwaltung der sumerischen Hauptstadt beherbergte.

Interreligöses Geschäft zur Finanzierung des Studiums

Der Papst zeigte sich beeindruckt von der Geschichte der beiden jungen Männer Dawud und Hassan. Der Christ und der Muslim eröffneten zusammen ein Geschäft, um sich unter anderem ihr Studium finanzieren zu können – obwohl sie nicht derselben Religion angehören.

Es dürfe nicht sein, dass die Träume junger Menschen von den Konflikten der Vergangenheit zerstört würden, sagte der Papst.

Treffen mit Großajatollah

Zuvor traf Franziskus den Großajatollah und höchsten schiitischen Geistlichen im Irak, Ali al-Sistani, in einem privaten Treffen hinter verschlossenen Türen.

Der Papst betonte unter anderem, dass die Religionsgemeinschaften zusammenarbeiten müssten. Franziskus reist als erster Papst in den Irak. Vor allem die Christen, die in dem Land mit mehr als 38 Millionen Einwohnern eine Minderheit stellen, haben seinen Besuch lange herbeigesehnt.