Blick in die Ausstellung „Sühne“
Christine Kees, Courtesy Galerie Lisi Hämmerle
Christine Kees, Courtesy Galerie Lisi Hämmerle

Ausstellung über Sühne und Schmerz

In Bregenz beschäftigen sich zwei Künstlerinnen in einer Ausstellung mit dem Thema „Sühne“. Mit Fotos, Skulpturen, Texten und Textilarbeiten werden Schmerz und Leid in gegenwärtigem Kontext dargestellt – unter anderem in einer Pieta aus leeren Tablettenhülsen.

Die Schriftstellerin Monika Helfer und die Fotografin Sabine Morgenstern gestalten die Ausstellung in Bregenz mit persönlichen Zugängen. Zu sehen sind Einzelwerke der beiden, darunter eine Pieta, und die Installation „Folterkleid“.

Das Thema „Sühne" setzt nach Angaben von Helfer „die eine filigran und scheu, die andere mit dem Daumen auf der Wunde“ um. Zusammen erzähle die Ausstellung „eine Geschichte von Innen und Außen, Selbstvergessenheit und Träumerei“.

Blick in die Ausstellung „Sühne“
Christine Kees, Courtesy Galerie Lisi Hämmerle
Die Pieta „Das Tablettenpaar“ von Monika Helfer

Hinweis

Die Ausstellung „Sühne“ ist bis 12. Mai 2021 in der Galerie Hämmerle in Bregenz zu sehen.

Für den Besuch der Ausstellung gilt die offizielle COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung zum Zeitpunkt der Präsentation.

Die Pieta „Das Tablettenpaar“ besteht aus unzähligen leeren Tablettenhülsen von verabreichten Medikamenten. Das Motiv der Pieta ist in der bildenden Kunst seit dem frühen 14. Jahrhundert gebräuchlich, es zeigt die trauernde Maria mit ihrem vom Kreuz abgenommenen leblosen Sohn.

Sichtbar gemachter Schmerz

„Helfer transferiert das Motiv der Pieta in die Jetztzeit und visualisiert das Mitleiden der Mutter mit ihrem Kind durch die Verwendung von leeren Medikamentenpackungen, die sie über einen langen Zeitraum gesammelt hat“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Ausgangsbasis für Helfers Kunstobjekte seien Gegenstände aus dem täglichen Leben und der Natur, die immer auch mit persönlichen Erlebnissen verbunden seien.

Blick in die Ausstrellugn „Sühne“
Christine Kees, Courtesy Galerie Lisi Hämmerle
Blick in die Ausstellung mit dem „Folterkleid“

Zentral in der Ausstellung hängt „Folterkleid“, in das Helfer und Morgenstern einige Kilo Bitumen eingearbeitet haben. „Von der Decke hängend, von Eisenstäben durchbohrt und von Schnüren geknebelt, steht es für den Schmerz, die Angst, die Erniedrigungen und die Übergriffe denen Menschen ausgesetzt sind“, so die Aussendung.

Ebenfalls gezeigt werden Textil-Fotoskulpturen von Sabine Morgenstern und ausgewählte Hemdfragmente, für deren Rückseite Monika Helfer eigene Kurzgeschichten verfasst hat.