„Osterruhe“

Schönborn ruft zu Geduld und Zuversicht auf

Kardinal Christoph Schönborn ruft dazu auf, trotz der „Osterruhe“ im Osten Österreichs und einer allgemeinen „Corona-Müdigkeit“ Zuversicht und Geduld nicht zu verlieren. Aktuell litten alle unter der Pandemie, „manche ganz besonders“, schrieb der Wiener Erzbischof.

„Eines können wir dennoch tun: einander unterstützen, wo es nur geht“, schrieb Schönborn in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung „Heute“. Kurz vor Ostern und angesichts des beginnenden Frühlings lenkte der Kardinal auf Positives: „Stecken wir einander mit Humor an! Der Frühling kommt. Ostern ist nahe. Ich glaube an die Auferstehung und das Leben!“

Zu der am Mittwoch verkündeten Verschärfung der Corona-Maßnahmen für die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland meinte Schönborn, er beneide die politisch Verantwortlichen nicht um den Entscheidungsdruck, unter dem sie stehen." Es sei ein „zähes Ringen“ über der Frage „Zusperren oder nicht?“ gewesen.

Sorge um Langzeitfolgen

Es seien auch die Folgen der politischen Maßnahmen abzuwägen, hinzu kämen die Folgeschäden der Pandemie und überlastete Spitäler, so Schönborn. „Medizinisch gesehen ist ein Lockdown sinnvoll. Doch wie steht es um die Langzeitfolgen der Pandemie? Wirtschaftlich, sozial, gesellschaftlich, seelisch? Wie lange halten wir die Beschränkungen noch durch?“, fragte der Wiener Erzbischof.

„Die Aggression nimmt zu“

Die Coronavirus-Krise führe bereits zu Überforderung, „die Stimmung droht zu kippen. Die Aggression nimmt zu“, wies Schönborn hin. Dies zeige sich auch in der Flucht in Verschwörungstheorien oder Schuldzuweisungen, die jedoch nichts an der realen Situation ändern könnten. „Es gibt kein Patentrezept. Wir müssen da alle durch, weltweit“, stellte der Kardinal fest.