Migranten in einem hölzernen Boot
REUTERS/Guglielmo Mangiapane
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Bootsflüchtlinge

Bootsunglück vor Libyen: Papst gedachte Opfern

Papst Franziskus hat der in der vergangenen Woche vor der Küste Libyens ums Leben gekommenen Bootsmigranten gedacht. Dies sei ein Moment der Schande, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor Hunderten Gläubigen, die bei frühlingshaftem Wetter auf den Petersplatz gekommen waren.

Diese Menschen hätten zwei Tage um Hilfe gefleht, die nie gekommen sei. Er wolle für sie, aber auch für diejenigen beten, die helfen könnten, es aber vorzögen, in die andere Richtung zu blicken, erklärte der 84-Jährige.

Die private Hilfsorganisation SOS Mediterranee hatte am Donnerstag berichtet, mit ihrem Schiff „Ocean Viking“ an einer Unglücksstelle auf rund zehn Leichen und ein Schlauchboot gestoßen zu sein. Den Angaben zufolge sollen auf dem gekenterten Boot 130 Menschen gewesen sein.

Ocean Viking
REUTERS/Antonio Parrinello
Die „Ocean Viking“ der Hilfsorganisation SOS Mediterranee

Der Vorfall hatte für Kritik an der libyschen Küstenwache und der EU gesorgt, die diese technisch und finanziell unterstützt. Die libysche Küstenwache hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen und erklärt, man sei trotz widriger Wetterbedingungen im Einsatz gewesen.

Priesterweihe im Petersdom

Franziskus, der gleichzeitig auch Bischof von Rom ist, weihte am Sonntag außerdem neun Priester für das Bistum Rom. Die neun Männer lagen während der Zeremonie wie üblich zeitweise flach auf dem Boden vor dem Altar im gut gefüllten Petersdom.

Priesterweihe Petersdom
REUTERS/Remo Casilli

Laut Teilnehmerangaben feierten ungefähr 1.000 Gläubige die Messe mit. Es war seit langem wieder ein größerer Gottesdienst, nachdem wegen der Corona-Pandemie bereits die Osterfeiern stark eingeschränkt waren. Franziskus mahnte die neuen Mitglieder der Priestergemeinde, eine Einheit zu sein und nicht übereinander zu tratschen.