Wettbewerb

Erste „Theolympiade“ zum Thema Glaube und Vernunft

Zwei Schülerinnen und ein Schüler aus Wien überzeugten die Jury des erstmals ausgetragenen Essay-Wettbewerbs „Theolympia“ des Interdiözesanen Amts für Unterricht und Erziehung in Wien (IDA).

Für ihre Auseinandersetzungen zum Thema „Verhältnis von Glaube und Vernunft“ erhalten die jungen Teilnehmenden Geldpreise und Büchergutscheine, informierten die Veranstalter am Samstag. Zielgruppe waren Schülerinnen und Schüler des katholischen Religionsunterrichtes der 10. bis 13. Schulstufe aus den Diözesen Wien, St. Pölten, Linz, Graz und Salzburg, insgesamt gab es 118 Einreichungen.

In der sechsköpfigen Jury saßen unter anderen „Die Furche“-Chefredakteurin, Doris Helmberger-Fleckl, und der Ordinarius für Christliche Philosophie an der Universität Wien, Hans Schelkshorn. Die „Furche“-Redaktion plant zudem Videos der Finalisten auf den Social-Media-Kanälen zu veröffentlichen.

Mehr Einreichungen als erwartet

„Die Qualität und Vielfalt der Beiträge, sind ein schöner Beleg für den hohen intellektuellen Anspruch des Religionsunterrichts in ganz Österreich“, meinte dazu IDA-Leiterin Andrea Pinz. Positiv überrascht zeigte sie sich von der hohen Zahl an Teilnehmenden: Man habe mit 20 Einreichungen gerechnet und auf 30 gehofft, schlussendlich seien es 118 geworden, die sich mit der Frage „Was ist überhaupt Glaube und was ist Vernunft?“ beschäftigten.

Die eingereichten Texte durften aus maximal 15.000 Zeichen bestehen und konnten bis Mitte Februar eingesendet werden. Neben Fragen zu Glaube und Vernunft dienten auch Zitate von Halik, Sölle, Galilei und aus der Bibel als anregende Impulse.

Siegertext über Verschwörungstheorien

Alle schriftlichen Beiträge wurden der Jury anonym vorgelegt und einem mehrgliedrigen Auswahlverfahren unterzogen. Den ersten Platz belegte die Maturantin Teresa Dujmovits des Wiedner Karl Popper Gymnasiums. In ihrem Essay ging die Schülerin auf die in Pandemiezeiten florierenden Verschwörungstheorien ein. Unter die besten drei schafften es auch Sophie Lehner und Benjamin Puganigg, beide aus dem Währinger Gymnasium Haizingergasse. Der feierliche Akt mit Überreichung der Preise soll im kleinen und Coronavirus-tauglichen Rahmen stattfinden.

Jury lobte Reflektiertheit

Beeindruckt von der Reflektiertheit und Ausdrucksfähigkeit der jungen Menschen zeigte sich „Die Furche“-Chefredakteurin Helmberger-Fleckl angesichts der Essays, in denen die persönliche Perspektive und der Erfahrungshorizont der Schüler eingeflossen seien. Auch Religionsphilosoph Schelkshorn zeigte sich überrascht vom hohen Niveau der eingereichten Texte: „Viele Essays zeigten einen sehr differenzierten Umgang mit der schwierigen Frage nach dem Verhältnis von Glaube und Vernunft.“

Laut „Theolympia“-Organisatoren Marie-Theres Igrec und Lucas Semmelmeyer ist für dieses Jahr auch eine Podiumsdiskussion mit Jurymitgliedern und kirchlichen Vertreterinnen und Vertretern geplant, bei der den begabten jungen Menschen und ihren Meinungen Gehör verschafft werden soll. Für die künftigen Essay-Wettbewerbe plant das Projekt- und Organisationsteam zudem Vorbereitungskurse oder Vorwettbewerbe innerhalb der Diözesen, bevor es zu einem bundesweiten Finalwettbewerb kommt.