Priesterinnen

Katholische Frauen fordern Zugang zu Weiheämtern

Den Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der katholischen Kirche hat die katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) gefordert. „Wir können das! Wir haben das Charisma und die Ausbildung! Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen!“

In einer Aussendung anlässlich des Festtags der Heiligen Katharina von Siena (29. April), den sich die kfbö 2014 zu ihrer Patronin erkoren hat, erklärte Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl: „Mit dem Selbstbewusstsein, mit dem die Heilige Katharina in ihren kirchenpolitischen Briefen aufgetreten ist, treten wir, Frauen in der katholischen Kirche im Jahr 2021, auf“.

Katharina von Siena (1347-1380) war eine italienische Mystikerin, die 590 Jahre nach ihrem Tod von Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben wurde. Kirchenpolitisch brachte sie einiges in Bewegung – so brachte sie Papst Gregor XI. 1376 zur Rückkehr von Avignon nach Rom; danach setzte sie sich auf Ersuchen Urbans VI. für eine Lösung im abendländischen Schisma ein.

Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreich (kfbö)
kfbö/Michael Groessinger
kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl

Auch heute gehe es darum, aufzuzeigen, „was nötig ist für eine glaubwürdige Kirche ihrer Zeit“, so Ritter-Grepl. Dazu gehöre, kirchliche Dienste und Ämter grundsätzlich zu überdenken. Es sei notwendig, sie neu auszurichten – „und zwar auf die Lebenswirklichkeit und die Bedürfnisse der Menschen von heute hin“. „Wir sehen, dass es einen Reformbedarf gibt.“

„frauen.macht.kirche“

Zur Debatte stehen diese Forderungen u. a. bei der diesjährigen „KATHARINAfeier“ am Freitagabend, die von Theologielehrenden und -studierenden der Universität Salzburg gemeinsam mit der katholischen Frauenbewegung Salzburg und weiteren Frauenorganisationen vorbereitet wird. Unter dem Titel „frauen.macht.kirche“ soll bei der Online-Veranstaltung ab 19.00 Uhr die „Machtfrage“ gestellt werden, heißt es in der Einladung.

Die hl. Katharina von Siena, vermutlich älteste Darstellung (Fresko von Andrea Vanni, 14. Jhd.)
Public Domain/Wikipedia
Katharina von Siena (Fresko von Andrea Vanni, 14. Jhdt.)

Referieren wird die katholische Theologin und Politikerin Claudia Lücking-Michel – sie ist Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und eine der Hauptverantwortlichen des „Synodalen Wegs“ in Deutschland. Kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl, wird als Kommentatorin auf den Vortrag antworten.

Katharinenfeiern am Freitag

Auch in anderen Diözesen stehen „Katharinenfeiern“ auf dem Programm. Die kfb St. Pölten feiert ebenfalls digital (Live-Stream ab 19.00 Uhr auf www.pfarre-purgstall.at) und kündigte dazu an: „Wie Katharina möchten wir zu aktuellen Themen Stellung nehmen und miteinander unseren Glauben feiern.“

Die kfb Innsbruck lädt zur gleichen Zeit zu einer interaktiven Frauenliturgie mit der Theologin Hildegard Anegg und der kfb-Vertreterin Petra Unterberger (Anmeldung: petramaria.pu@gmail.com, Zoom-Link wird zugeschickt). Die kfb Eisenstadt bietet einen Impuls zum Katharinen-Tag (Bestellung bei: andrea.lagler@martinus.at).