Papst Franziskus bei einer Kinderschutz Konferenz in Rom
APA/AFP/POOL/Andrew Medichini
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Missbrauch

Papst kritisiert Tendenz, Missbrauch zu vertuschen

Papst Franziskus hat vor der anhaltenden Gewohnheit, Missbrauch und Gewalt gegen Kinder zu vertuschen, gewarnt. „Auch heute sehen wir, wie oft in Familien die erste Reaktion darin besteht, alles zu vertuschen.“

Dies sei auch in anderen Institutionen wie der Kirche „immer noch präsent“, sagte er bei einem Treffen mit Vertretern einer italienischen Kinderschutz-Organisation im Vatikan.

Dabei würdigte das Kirchenoberhaupt den Einsatz der Organisation „Meter“ gegen Kinderpornografie, sexuellen Missbrauch und andere Formen von Gewalt. Lange bevor das Thema öffentlich bekannter war, habe die 1989 gegründete Initiative sich der Aufklärung über Missbrauch und dem Kampf dagegen gewidmet.

Gegen „Geißel“ der Kinderpornografie vorgehen

Dieser Kampf „ist notwendiger denn je“, so der Papst. Zugenommen habe insbesondere das Phänomen des Grooming in Internet und sozialen Medien. Kinderpornografie und digitaler Kindesmissbrauch seien „eine Geißel“, die von Institutionen noch entschlossener angegangen werden müsse. Andererseits brauche es mehr Sensibilisierung bei Familien und Bildungseinrichtungen.

Die Organisation „Meter“ (griechisch für „Mutter“) wurde 1989 vom katholischen Priester Fortunato Di Noto gegründet. In Italien begeht die Organisation jährlich den ersten Sonntag im Mai, also am Muttertag, als Aktionstag gegen Gewalt gegen Minderjährige.