Vatikan

Papst traf Holocaust-Überlebende

Papst Franziskus hat am Ende der Generalaudienz im Vatikan am Mittwoch die 81-jährige Holocaust-Überlebende Lidia Maksymowicz getroffen. Der Papst umarmte die Frau und küsste ihren Arm mit der tätowierten Nummer des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.

Bilder des vatikanischen Fernsehens zeigten den Papst im Gespräch mit der Frau, die ihm ihren entblößten linken Unterarm mit der eintätowierten Gefangenennummer zeigt. Anschließend küsste Franziskus die Stelle, woraufhin die Frau ihn umarmte. Außer einem gemalten Bild gab die Frau dem Papst auch ein blau-weiß gestreiftes Halstuch mit dem KZ-Häftlingskennzeichen eines roten Dreiecks und einem „P“, das für polnische KZ-Gefangene stand.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Papst und Maksymowicz aufeinandertreffen. Als Papst Franziskus 2016 das Konzentrationslager Auschwitz besuchte, war Maksymowicz eine der Holocaust-Überlebenden, die vor Ort von dem Horror unter den Nazis berichtete. Maksymowicz sagte damals dem polnischen TV-Sender TVN, es sei ein „großes Ereignis“ den Papst zu treffen und zudem von großer Bedeutung, dass der Papst „diesen Ort sehen konnte, an dem Menschen auf die niedrigste Stufe der Erniedrigung gebracht wurden“.

Papst Franziskus trifft Holocaust-Überlebende Lidia Maksymowicz und küsst ihren Arm
Reuters/Vatican Media
Papst Franziskus traf die 81-jährige Holocaust-Überlebende Lidia Maksymowicz

Opfer von SS-Arzt Mengele

Maksymowicz wurde im Dezember 1943, kurz vor ihrem dritten Geburtstag, gemeinsam mit ihrer Mutter aus dem weißrussischen Minsk in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen deportiert wurde. Dort wurde sie unter anderem Opfer von Versuchen des SS-Arztes Josef Mengele.

Im Jänner 1945 wurde sie von ihrer Mutter getrennt, die auf einen sogenannten Todesmarsch geschickt wurde. Am 27. Jänner 1945 wurde sie in Auschwitz von der Roten Armee befreit. Als Auschwitz-Überlebende fühlt sie sich verpflichtet, über all die Gräueltaten, die dort geschehen sind, zu berichten. Sie besucht Schulen, spricht in Museen und Gedenkstätten.