Die Kirchenversammlung folgte mit ihrem Beschluss dem Wunsch des montenegrinischen Ministerpräsidenten Zdravko Krivokapic. Dieser hatte sich am Donnerstagabend bei einem Treffen mit dem serbisch-orthodoxen Patriarchen Porfirije für den bisherigen Bischof von Niksic und Budimlje (Nordmontenegro) eingesetzt.
Für Aufsehen sorgte dabei, dass Krivokapic die eigentlich für diese Woche erwartete Unterzeichnung des Vertrags zwischen seiner Regierung und der serbisch-orthodoxen Kirche verschieben ließ. Der 61-jährige Joakinije hatte seit Ende November, als Metropolit Amfilohije an Covid-19 verstarb, die Kirchenleitung in der Adriarepublik interimistisch inne.
Spekulationen über Nachfolge bis zum Schluss
Allerdings gab es jüngst Spekulationen, dass er im Rennen um die definitive Nachfolge des Patriarchen gegenüber einem Bischof den kürzeren ziehen könnte, der dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic näher steht.
Joakinije war jahrelang der engste Mitarbeiter Amfilohijes und sein Stellvertreter. Der gebürtige Montenegriner Joanikije hatte das Theologie- und Philosophiestudium in Belgrad absolviert. Seit 1992 hatte er in Cetinje das serbisch-orthodoxe Priesterseminar geleitet. Zum Bischof wurde er im Mai 1999 geweiht.