Das Gemelli Hospital in Rom
REUTERS/Guglielmo Mangiapane
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Reha

Papst bleibt zu Reha im Krankenhaus

Papst Franziskus wird nach seiner Darmoperation noch „einige Tage“ im römischen Krankenhaus „Agostino Gemelli“ verbringen, in dem er sich seit dem 4. Juli aufhält. Die Behandlung nach der Operation wurde abgeschlossen, jetzt wird der Papst einer Rehatherapie unterzogen, teilte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Montag mit.

Am Sonntag hatte der Papst das Angelus-Gebet von einem Balkon im zehnten Stockwerk der Universitätsklinik aus gesprochen. Vor dem Krankenhaus hatten sich zahlreiche Gläubige versammelt. Danach traf er die jungen Patienten der Onkologie-Abteilung des Krankenhauses und ihre Familien, die ihn dann zum Mariengebet auf die Terrasse im zehnten Stock begleiteten.

Am Ende des Gebetes begrüßte der Papst die Patienten auf der Etage und sprach kurz mit dem medizinischen und pflegerischen Personal. Am Sonntagnachmittag feierte Franziskus die Messe in der Privatkapelle mit den Mitarbeitern, die ihm täglich zur Seite stehen.

Papst Franziskus spricht das Angelus-Gebet  von einem Balkon des 10. Stocks der Gemelli-Klinik
APA/AFP/Vatican Media
Papst Franziskus sprach das Angelus-Gebet vom Balkon des Spital aus

Wichtigkeit des Gesundheitssystems

Nach seiner Darm-OP vor einer Woche bedankte er sich am Sonntag „von ganzem Herzen“ für die guten Wünsche, die Gedanken und besonders für den Einsatz des medizinischen und pflegerischen Personals. In den Tagen seines Krankenhausaufenthalts habe er erfahren, wie wichtig ein gutes, für alle zugängliche Gesundheitssystem sei.

„Dieses wertvolle Gut dürfen wir nicht verlieren. Wir müssen es pflegen“, betonte der 84-Jährige. Dafür müsse sich jeder einsetzen. Auch in der Kirche passiere es manchmal, dass eine schlecht verwaltete Gesundheitsorganisation verkauft werde. Aber die Sendung der Kirche sei es nicht, Geld zu machen, betonte Franziskus. Ihr Dienst sei immer unentgeltlich, so der Papst weiter.

Dank für Personal, Erinnerung an Kranke

Franziskus sprach den Ärztinnen und Ärzten sowie allen im Gesundheitsdienst oder der Pflege Tätigen seine Anerkennung und Ermutigung aus. Zugleich erinnerte er an alle Kranken, besonders an kranke Kinder und alle, die schwer krank seien. Niemand werde alleingelassen, so der Papst.

Papst Franziskus im Krankenhaus (Gemelli-Klinik) mit Krankenhaus-Personal
APA/AFP/Vatican Media
Papst Franziskus mit Krankenhauspersonal

Das Tagesevangelium sage, führte Franziskus weiter aus, dass die Jünger Jesu Kranke mit Öl salbten und heilten. Dieses „Öl“ sei sicherlich das Sakrament der Krankensalbung, aber es sei auch das Zuhören, die Nähe, die Sorge, die Zärtlichkeit derer, die sich um den Kranken kümmerten. „Wir alle brauchen diese ‚Salbung‘ früher oder später, und wir können sie anderen geben, mit einem Besuch, einem Telefonat, einer ausgestreckten Hand“, bekräftigte Franziskus.

Geplanter Eingriff

Am vergangenen Sonntagnachmittag hatte das Kirchenoberhaupt sich für einen geplanten medizinischen Eingriff in die römische Gemelli-Klinik begeben, wo er noch am Abend am Darm operiert worden war. Dabei wurde ihm der linke Teil des Dickdarms entfernt. Seither erholt sich der Papst im eigens für ihn frei gehaltenen Krankenhaus-Appartment.