Georgien

Indien gab Reliquien christlicher Märtyrerin zurück

Als diplomatische Geste der Freundschaft hat Indien die Reliquien der christlichen Heiligen und georgischen Königin Ketevan (1573–1624) an Georgien zurückgegeben. Es handelt sich dabei um Teile ihres rechten Arms.

Der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar habe die Reliquien der Märtyrerin bei einem Besuch im christlich-orthodoxen Georgien seinem georgischen Amtskollegen Dawit Salkaliani übergeben, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews am Montag.

Ketevan, zu Deutsch Katharina, war im 17. Jahrhundert Königin von Kachetien, einem Königreich im Osten Georgiens. Der Sage nach stellte sie sich bei Friedensverhandlungen zwischen ihrem Land und Schah Abbas I. von Persien als Geisel zur Verfügung. Nachdem sie sich geweigert hatte, zum Islam zu konvertieren und Mitglied des Schah-Harems zu werden, soll sie im September 1624 zu Tode gefoltert worden sein.

Reliquienschrein mit Knochen eines Armes der heiligen Ketevan im ehemaligen Augustinerkloster in Goa (Indien)
Die Reliquien der heiligen Ketevan

Die georgisch-orthodoxe Kirche erklärte Ketevan kurz nach ihrem Martyrium zur Heiligen. Augustinermönche brachten ihre Reliquien 1627 in das indische Goa. Dort wurden sie in einem Augustinerkloster in Velha, der damaligen Hauptstadt der portugiesischen Kolonie, begraben.

Wiedergefunden wurden sie 2014 bei Ausgrabungen in der eingestürzten Kapelle, berichtete der „Spiegel“ damals. Durch DNA-Analysen konnte demnach festgestellt werden, dass die Knochen, die auf der Fensterseite der Kapelle gefunden wurden, zu einer westeurasischen Frau gehört haben mussten.