Taize

Jugendreisen nach Taize aus Österreich finden wieder statt

Bodenmarkierungen im Gebetsraum, Übertragungen auf Bildschirme im Freien, Masken beim Singen, Abstandsregel bei der Essensausgabe und „3-G-Nachweis“: Unter diesen Umständen kann in Taize diesen Sommer wieder gemeinsam ökumenisch gefeiert werden.

Trotz der Planungsunsicherheit in Bezug auf die Delta-Variante des Covid-19-Virus haben sich katholische und evangelische Jugendgruppen aus Österreich heuer wieder dazu entschieden, Reisen in die kleine Ortschaft im französische Burgund zu veranstalten.

Der Coronavirus-Sommer Nummer zwei sei wieder „eine Spur normaler“ als der erste, schildert gegenüber Kathpress Florian Bischel, der Jugend- und Kinderpastoralassistent des Fachbereichs „Junge Kirche“ der Erzdiözese Wien, der die am Samstag startende Reise der katholischen Jugend leitet. Nachdem bei der ersten Covid-19-Welle sämtliche Veranstaltungen und Reisen abgesagt wurden, wollte man in der „Jungen Kirche“ seit vergangenen Herbst versuchen, so viel wie möglich stattfinden zu lassen. Die meisten Pfarren hätten nun auch ihre Jungscharlager veranstaltet, erzählt Bischel.

Die evangelische Gruppe unter der Leitung von Jugendpfarrerin Anne-Sophie Neumann ist bereits von ihrer Reise zurückgekehrt. Für Neumann ist auch die Übung im Umgang mit dem Virus, die die Jugendlichen in diesem Jahr gewonnen haben, entscheidend gewesen, die Reise doch zu planen, wie sie gegenüber Kathpress darlegt.

Coronavirus-Hürden meistern

Freilich ist die Vorbereitung für die Taizereise aufwendiger als unter normalen Umständen gewesen, berichten Bischel und Neumann übereinstimmend. Es seien einige Formulare mehr und man müsse sich selbst immer auf dem Laufenden halten, wo es gerade welche Bestimmungen gibt; schließlich gilt es auch durch Deutschland und die Schweiz zu reisen, um nach Taize zu gelangen.

Vor Ort in Taize sei das Sicherheitskonzept sehr durchdacht und funktional gewesen, so der Eindruck der bereits zurückgekehrten Jugendseelsorgerin Neumann. Die Kontrolle der 3G-Regeln in der Gruppe liege dabei in der Verantwortung der jeweiligen Leitungspersonen, während die Einhaltung der Abstände sowie auch der übrigen Sicherheitsregeln vom Personal in Taize überprüft worden seien. Für die Rückreise hätten sich die noch nicht Geimpften ihrer Gruppe im Vorhinein für einen kostenpflichtigen PCR-Test anmelden müssen.

Taize nun auch via Livestream

Einen neuen Taize-Livestream gibt es nun ebenfalls, Coronavirus-bedingt könnte man die Taizegesänge also von nun an auch von zu Hause aus mitsingen. Für Neumann ist dieser Livestream aber kein Ersatz für den Gottesdienst und das Erlebnis vor Ort.

Sie habe den Livestream selbst bereits ausprobiert, es sei dann aber doch „etwas einsam, alleine mitzusingen“, erzählt die evangelische Geistliche. Sogar vor Ort durch die Abstandsregeln im Gebetsraum und die Masken verliere sich der charakteristische Vielklang bei den Gesängen bereits ein bisschen.

Für die katholische Gruppe war als „Plan B“ ein Taize-Treffen im Waldviertel geplant, falls die Reise doch noch abgesagt werden müsste. Möglicherweise hätte man hier auf den Livestream zurückgegriffen, erzählt Bischel, das Erlebnis wäre in diesem Fall freilich nicht dasselbe; besonders für Menschen die noch nie vor Ort in Taize waren, falle dies ins Gewicht.

Die Digitalisierung in der Jugendarbeit hat für Bischel zwar deutliche Vorteile gebracht, jedoch bestünde laut Bischel auch eine Gefahr des Verlustes von sozialen Kontakten.