Kärnten

Interreligiöses Camp mit Hiob-Musical

50 Jugendliche aus Deutschland, Österreich sowie Israel und den Palästinensergebieten bringen ein Hiob-Musical auf die Bühne und ins Internet: Die Themen Leid, Hoffnung, Freundschaft verbinden Judentum, Christentum und Islam.

Das betont der Verein „The Upper Room“ in der Ankündigung zu seinem interreligiösen Camp „Knüpfwerk“. Aufgeführt wird das Stück am 7. August in Tröpolach in Kärnten. Im Laufe einer Woche sollen die 13- bis 20-Jährigen das vom Verein eigens komponierte Musical „Hiob“ einstudieren. Die Aufführung am 13. August um 15.00 Uhr wird – unter Einhaltung der Covid-19-„3-G-Regel“ – vor Ort und online zu sehen sein.

Das Musical zur Geschichte von Hiob, der im jüdischen Tanach ebenso wie im Alten Testament schwersten Prüfungen unterzogen wird, bilde den Ausgangspunkt, um darin angesprochene Themen der drei Weltreligionen Judentum, Christentum, Islam zu erkunden, so die Intention der Veranstalter. Das mit Spenden finanzierte Musical-Camp solle zudem die gemeinsame Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen und Momente der Einheit mit Menschen anderer Kulturen und Religionen ermöglichen.

Hiob als Brücke zwischen Religionen

Das geschehe etwa mit Workshops zu Themen wie Leid, Hoffnung, Trauer, Freundschaft und Musik, passend zum Musical „Hiob“. Auch Freizeitaktivitäten wie Lagerfeuer, Sport und Spiele sollen nicht zu kurz kommen.

Das Musical wurde den Angaben zufolge eigens für ein Camp in Nordostindien im Sommer 2019 geschrieben und komponiert. Vergangenen Herbst folgte eine CD-Aufnahme in Wien in englischer und deutscher Sprache. Die Geschichte eigne sich ideal für diesen Anlass, da die Hauptfigur des Musicals, Hiob, in allen anwesenden Traditionen zu finden ist. Ein gottesfürchtiger Mann, der in seinem Leben alles richtig gemacht habe, werde plötzlich mit Leid und Tod konfrontiert.

In einem Zwiegespräch zwischen Zweifel und Vertrauen dürfe Hiob nun Gottes ganz besondere Art des Sehens kennenlernen. Durch Kunst werden, teilten die Veranstalter weiter mit, Themen angesprochen, die über Landes- oder Religionsgrenzen hinweg verbinden und die Frage nach einem gelungenen Leben stellen.

Authentische Begegnungen ermöglichen

Der Verein „The Upper Room“ setzt sich für die Förderung von Bildung und interreligiösem sowie interkulturellem Dialog, etwa in Österreich und Indien, ein. Man wolle gemeinsam an einer Gesellschaft mitbauen, die menschenorientiert agiert und kleine Schritte setzen, die Jugendliche ermutigen und authentische Begegnungen ermöglichen, so die Verantwortlichen.

Das Engagement junger Menschen im Team aus den Bereichen Pädagogik und Theologie, verbunden mit aktivem Dialog zwischen Jugendlichen sei eine Besonderheit. Gemeinsam wolle man Menschen ansprechen und berühren. Die Menschen so anzunehmen, wie sie sind, die Offenheit zum Dialog der Kulturen und die Vielfalt zu feiern, sei dem Team ein Anliegen.