Gedenken

Videoaktion zum Todestag von Edith Stein

Für eine digitale Gedenkaktion in memoriam Edith Stein sind nach Angaben der Organisatoren bisher rund 30 Videokurzfilme zusammengekommen. Dazu aufgerufen hatte das Zentrum für Dialog und Gebet nahe der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.

Stein, geboren 1891 in Breslau (Wroclaw), war jüdischer Herkunft, ließ sich später katholisch taufen, trat in ein Kloster des Karmel-Ordens ein und wurde 1942 wegen ihrer jüdischen Abstammung in Auschwitz ermordet. Am 9. August wird an den Todestag der „Patronin Europas“ erinnert.

„Insgesamt bin ich sehr froh über die vielen Antworten von ganz verschiedenen Menschen, meistens aus Deutschland oder Polen, aber auch aus Russland und Kasachstan, jung und alt, katholisch und evangelisch und suchend“, sagte Manfred Deselaers, Auslandsseelsorger der Deutschen Bischofskonferenz am Zentrum für Dialog und Gebet im polnischen Oswiecim, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

„Mut, sich der Lüge zu widersetzen“

„Viele betonen, dass Edith Stein mit ihrer konsequenten Wahrheitssuche Vorbild ist, mit ihrem Mut, sich der Lüge zu widersetzen, mit ihrem klaren Blick für die Wirklichkeit, mit ihrer Offenheit für die Anderen, mit ihrem sozialen Engagement für die Kranken, mit ihrer Glaubenstiefe und ihrem Gottvertrauen.“ Steins Schicksal sei eine Warnung für die Menschen heute, so Deselaers.

Stuatue der heilgen Edith Stein im Vatikan
ReutersTony Gentile
Statue der heiligen Edith Stein im Vatikan

Ein Treffen an dem Jahrestag in der Gedenkstätte beziehungsweise in Oswiecim sei nicht möglich, hatten Deselaers und der Direktor des Zentrums, Jan Nowak, im Vorfeld erklärt. Daher war die Idee zu der audiovisuellen Gedenkaktion aufgekommen.

Bitte um Beiträge

Die Initiatoren bitten die Teilnehmenden, ein Video von drei Minuten auf ihrer Website zu veröffentlichen und dem Zentrum einen entsprechenden Link zu schicken. Die Einrichtung zeigt auf ihrer Website eine Liste mit den Teilnehmern, darunter sind unter anderem Privatpersonen, Edith-Stein-Gesellschaften, Pax Christi und eine Schule. Am 9. August sollen alle Beiträge online sein.

„Wir wollen viele Stimmen zusammenbekommen, aus verschiedenen Ländern Europas, aus verschiedenen Kirchen und sogar von außerhalb der Kirchen“, betonten Deselaers und Nowak. „Wenn wir unsere Nöte, Sehnsüchte und Hoffnungen teilen, ergibt sich vielleicht auch ein Weg, den wir dann weiter gemeinsam gehen können.“ Die Kirchen und Gesellschaften an vielen Orten Europas seien in einer tiefen Krise. „Wir wollen diesen Gedenktag nutzen, um zusammenzufinden und gemeinsame Wege zu suchen.“