Domkirche St. Pölten
ORF.at/Christian Öser
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St. Pölten

Verfahren eingestellt: Bischof bestärkt, weiter Kritik

Nach der Einstellung von Ermittlungen in einem Finanzstrafverfahren gegen den St. Pöltner Bischof Alois Schwarz fühlt dieser sich in seiner Arbeit für die Diözese bestärkt. Kritik am Führungsstil des Bischofs gibt es weiterhin.

Vergangenes Wochenende war bekannt geworden, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft die Ermittlungen in einem Finanzstrafverfahren gegen Schwarz und weitere Beteiligte eingestellt hat. Damit sind nun alle gerichtlichen Ermittlungen gegen den Bischof eingestellt – mehr dazu in Ermittlungen gegen Schwarz eingestellt.

Im Interview mit der „Kronen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtete Schwarz, dass ihn deshalb in den vergangenen Tagen viele positive persönliche Zuschriften und Anrufe aus Kärnten erreicht hätten. Der Bischof sprach von einem „wahren Schwung von Solidaritätsbekundungen“. Er sei nun auch in seiner Arbeit für die Diözese St. Pölten bestärkt.

Bischof: An Vorwürfen nichts dran

Allerdings gibt es aus Kärnten auch weiter Kritik. Dazu sagte der Bischof: „Jetzt, wo alles abgeschlossen ist, könnte man mit vereinzelten Kritikern die Diskussion auf einer moralischen Ebene theoretisch ewig weiterführen.“ Doch was zähle, sei die objektive Faktenlage. „Vorgeworfen wurde mir viel, aber an den haltlosen Vorwürfen war nichts dran“, so Schwarz.

Bischof von St. Pölten Alois Schwarz
APA/Gert Eggenberger
Bischof Schwarz sieht sich rehabilitiert

Der frühere Kärntner Diözesanadministrator und nunmehrige Bischofsvikar Engelbert Guggenberger hatte in der „Kleinen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe) gemeint, dass die Staatsanwaltschaft nicht die moralische Verantwortung und Vorbildwirkung eines Bischofs prüfe. In gleicher Weise äußerte sich auch Gabriel Stabentheiner vom „Forum mündige Christen“.

Kritiker: Moralisch nicht rehabilitiert

Nach Meinung der Schwarz-Kritiker sei der Bischof wohl rechtlich rehabilitiert, doch nicht im Moralischen. Auch der Pastoraltheologe Paul Zulehner sagte, dass die gerichtliche Seite nur „ein Baustein“ sei. Im Umgang mit der Diözese und den Menschen in Kärnten bleib eine Wunde, die noch nicht aufgearbeitet sei.

Bischof Schwarz hob gegenüber der „Kronen Zeitung“ hingegen die positiven Rückmeldungen aus Kärnten hervor: „Das hat mich aufrichtig und wirklich von ganzem Herzen berührt, denn meine Jahre in der Diözese Gurk-Klagenfurt haben mich sehr geprägt, ich schätze und liebe die Menschen in Kärnten, und ich blicke voller Dankbarkeit auf diese Zeit zurück.“