26. September

„Tag des Denkmals“: Religionen öffnen Bauten

Am heurigen „Tag des Denkmals“ am letzten Sonntag im September beteiligen sich Kirchen und Klöster, aber auch jüdische und eine Bahai-Einrichtung. Das Motto lautet „Denkmal inklusive …“, Themen sind unter anderem Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Religion.

Die Denkmäler sollen Zeugnis von der reichen Geistes- und Kulturgeschichte Österreichs geben. Denkmalgeschützte Objekte öffnen bei freiem Eintritt und unter Beachtung der geltenden Covid-19-Bestimmungen ihre Tore und ermöglichen nach der coronavirusbedingten Absage im Vorjahr mit speziellen Programmpunkten und Führungen heuer wieder einen besonderen Blick auf das kulturelle Erbe.

Auf der „Tag des Denkmals“-Website und dem diesjährigen zentralen Werbesujet des koordinierenden Bundesdenkmalamtes (BDA) sind fünf Aspekte rund um das Thema festgehalten – neben Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit, moderner Architektur und Alltag auch das Stichwort Religion. Heuer am 26. September präsentieren sich auch Kirchen, Klöster, Gedenkstätten und Gebetshäuser: „Denkmale erzählen auch die Geschichte von Religionen und Gesellschaften“, heißt es dazu.

Jüdischer Friedhof von Meran
ORF/Brigitte Krautgartner
Auch jüdische Friedhöfe und Museen beteiligen sich am „Tag des Denkmals“

Allein in Wien finden sich für kirchlich Interessierte zahlreiche Highlights wie etwa die Dominikanerkirche in der Innenstadt, wo als „Bundesdenkmalamt-Event“ auch Einblicke in die Baustelle der Ordenskirche gegeben werden. Weitere Schauplätze für religiös Interessierte sind die Schatzkammer und das Museum des Deutschen Ordens, das spätbarocke Erzbischöfliche Schloss Ober St. Veit, die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariabrunn in Wien-Penzing, wo die Restaurierung der barocken Sonnholz-Orgel ansteht.

Einblicke in die Wiener jüdische Geschichte und Gegenwart gibt das Jüdische Museum, das Bahai’ Center Austria gewährt Einblicke in das Leben einer religiösen Minderheit in Österreich. Weitere jüdische Einrichtungen öffnen in Oberösterreich und Vorarlberg.

Veranstaltungen bundesweit

Auch in den Bundesländern wurde ein buntes Programm zusammengestellt. Einige Beispiele dafür: In Niederösterreich traditionell stark am „Tag des Denkmals“ vertreten sind Ordensniederlassungen: Besichtigt werden können die Stifte Altenburg und Dürnstein sowie die Kartause Mauerbach, wo in einem weiteren BDA-Event Einblicke in traditionelle Handwerkstechniken gegeben werden.

DIe „Schwarzen Mander“ in der Innsbrucker Hofkapelle
APA/Hans Klaus Techt
Die „Schwarzen Mander“ in der Hofkirche Innsbruck

Auch in Oberösterreich sind die Orden mit den Stiften St. Florian, Kremsmünster, Lambach und Schlägl stark vertreten, im Linzer Mariendom informiert die Dombauhütte über die Baugeschichte der flächenmäßig größten Kirche in Österreich.

In Graz veranschaulicht Diözesankonservator Heimo Kaindl die sachgemäße Reinigung von Kirchen anhand des Grazer Doms und des kürzlich erschienenen Handbuches zur Pflege kirchlicher Kunst- und Kulturgüter „Schöne Kunst“. In der Innsbrucker Hofkirche stößt man neben den berühmten Skulpturen der „Schwarzen Mander“ auch auf bemerkenswerte Frauen in Grabplatten, Bronzestandbildern und Marmorreliefs; diesmal besonders im Blick: Margarete von Österreich (1480-1530).

Kulturvermittlung

Der „Tag des Denkmals“ findet jedes Jahr am letzten Sonntag im September in ganz Österreich statt. Er wird seit 1998 vom Bundesdenkmalamt organisiert und ist Österreichs Beitrag zu den „European Heritage Days“. Ziel ist es, der breiten Öffentlichkeit die Bedeutung des kulturellen Erbes zu vermitteln, dieses erlebbar zu machen und Interesse für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege zu wecken. Besichtigt werden können auch historische Objekte, die normalerweise nicht öffentlich oder nur eingeschränkt zugänglich sind.