Inhaberinnen und Inhaber von Lebensmittelgeschäften sprechen sich demnach gegen die Lizenzausweitung aus. Der Vorsitzende des Verbandes der Lebensmittelhändler, Schlomi Ben-Gur, warf der Stadt laut Bericht vor, die Händlerinnen und Händler nicht an der Entscheidung beteiligt zu haben.
Der Verband befürchtet, dass eine Erhöhung der Zahl der am Sabbat geöffneten Lebensmittelgeschäfte zum Zusammenbruch vieler Einzelhändler führen könnte. Das Geschäft leide noch immer unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie. Ursprünglich hatte die Stadt 2014 beschlossen, bis zu 360 Lizenzen zur Sabbat-Öffnung zu erteilen, war aber mit ihren Plänen am Widerstand des damaligen Innenministers Arieh Deri gescheitert.
Sabbat als Ruhetag
Ben-Gur sprach sich laut Bericht gegen Handel am Sabbat aus. Die Öffnung einzelner Geschäfte müsse als Dienstleistung für die Einwohnerinnen und Einwohner an einem freien Tag angesehen und auf ein angemessenes Maß beschränkt werden.
Die Stadt erklärte, die Zahl der Lizenzen werde auf eine Weise bemessen, ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen den Bedürfnissen der Öffentlichkeit und dem Wunsch, den Charakter des Sabbats als Ruhetag zu bewahren. Berücksichtigt werden demnach Faktoren wie die Anzahl von Wohnungen, nichtreligiösen und jungen Bewohnern und weiteren Kriterien. In einzelnen Stadtvierteln bezeichneten sich demnach rund 80 Prozent der Bewohnerinne und Bwohner als säkular.