Seminar

Exorzismuskurs an katholischer Uni in Rom startet

An der katholischen Universität Regina Apostolorum in Rom hat am Montag ein sechstägiges Seminar über Satanismus und Exorzismus begonnen. Rund 100 Personen aus 15 Ländern, darunter viele Priester, verfolgten die Premiere der Veranstaltung unter dem Titel „Exorzismus und Befreiungsgebet“.

Das Seminar geht noch bis Samstag. Teilnahmeberechtigt sind nicht nur Priester, sondern auch Psychologinnen und Psychologen, Psychiaterinnen und Psychiater, Ärzte und Ärztinnen und andere Personen, wie die Organisatoren des Seminars mitteilten.

37 Teilnehmende verfolgten den Kurs online, ein Übersetzungsdienst ist im Preis von 600 Euro inbegriffen. Die Mitwirkenden befassen sich mit anthropologischen, sozialen, theologischen und medizinischen Aspekten des Exorzismus. Auch neurowissenschaftliche, pharmakologische, symbolische sowie kriminologische Elemente werden im Hörsaal der prestigereichen päpstlichen Universität behandelt und vertieft.

Themen: Satanische Rituale, mentale Manipulation

Pater Edward McNamara, Liturgieprofessor an der Regina Apostolorum-Universität, moderiert mehrere Podienrunden, in denen heikle Themen wie Pädophilie, Kinderpornografie und ihre Verbindungen mit okkulten und satanischen Ritualen erläutert werden. Auch die Veränderung des geistigen und seelischen Zustands aufgrund der Anwendung psychotroper Methoden und mittels mentaler Manipulation wird während des Seminars diskutiert.

Der Exorzismus besteht aus Gebeten sowie Segens- und Beschwörungsformeln. Der katholische Exorzismus basiert auf dem Buch „Rituale Romanum“ aus dem Jahr 1614, das Papst Johannes Paul II. 1999 leicht überarbeiten ließ, um die Erkenntnisse der Medizin und Psychiatrie stärker zu berücksichtigen. Nach den neuen Regelungen, die das Werk von 1614 ersetzen, muss ein Exorzist sorgfältig überprüfen, ob tatsächlich ein Fall von Besessenheit vorliegt. Gegebenenfalls soll er sich mit medizinische und psychiatrischem Personal beraten.