Papst Franziskus im Flugzeug
APA/AFP/Tiziana Fabi
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Medienbericht

Papst Franziskus will nach Nordkorea

Südkoreas Regierung hat die Führung in Nordkorea aufgefordert, das Angebot eines Papst-Besuchs in dem Land anzunehmen. Der Papst hatte laut Medienberichten bei einem Treffen mit Südkoreas Präsident am Freitag im Vatikan seine Bereitschaft bekräftigt, nach Pjöngjang zu reisen.

„Da die Bereitschaft des Papstes, Nordkorea zu besuchen, bekräftigt wurde, hoffen wir, dass der Norden darauf eingeht und den Weg für die Förderung des Friedens auf der koreanischen Halbinsel ebnet“, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag einen Sprecher des Ministeriums für Wiedervereinigung in Seoul.

Nötig für eine Papst-Reise nach Nordkorea sei allerdings eine offizielle Einladung. Präsident Moon sieht in einem Besuch des Kirchenoberhauptes eine Chance für Entspannung und Frieden auf der koreanischen Halbinsel.

Geheimdienst involviert

Bereits vor einigen Monaten hatten Medien berichtet, dass der südkoreanische Geheimdienstchef Park Jie Won sich für einen Besuch von Papst Franziskus in Nordkorea einsetze. So stünde Won im Austausch mit dem südkoreanischen Erzbischof von Gwangju, Hyginus Kim Hee Joong, und dem Apostolischen Nuntius, Alfred Xuereb.

Papst Franziskus hatte schon im November 2020 laut Medienberichten seine Bereitschaft zu einer Nordkorea-Reise bekräftigt, um zum Frieden zwischen den beiden Teilen Koreas beizutragen. Südkoreas Präsident Moon Jae-in hatte indes bei einem Vatikan-Besuch im Oktober 2018 dem Papst eine Botschaft von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un überbracht, der zufolge Kim Franziskus einladen wollte. Dabei habe der Papst gesagt, bei einer offiziellen Einladung stehe er zur Verfügung.

Menschenrechte verletzt

Beobachterinnen und Beobachtern zufolge wäre eine Papst-Reise nach Nordkorea sehr ambivalent. Der nahezu völlig isolierte Staat gilt als einer derjenigen, in dem es so gut wie keine Religionsfreiheit gibt. Nordkoreas Regime steht auch wegen der Behinderung anderer Menschenrechte international unter Druck.