Vatikan

Papst fordert mehr Einsatz im Kampf gegen Missbrauch

Papst Franziskus hat die römisch-katholische Kirche im Kampf gegen Missbrauch zu noch stärkerem Einsatz aufgerufen. Es brauche ein „systematisches Handeln“, Erziehung zu Mitverantwortung, Dialog und Transparenz, hieß es in einer Grußbotschaft des Kirchenoberhaupts.

Darin würdigte der auch die Rolle der Laien. Anlass war eine Konferenz zu Kinderschutz in Coronavirus-Zeiten am Donnerstag in Rom. „Schauen wir in die Zukunft, so wird es nie zu wenig sein, was wir tun können, um eine Kultur ins Leben zu rufen, die in der Lage ist, dass sich solche Situationen nicht nur nicht wiederholen, sondern auch keinen Raum finden, wo sie versteckt überleben könnten“, hieß es im Grußwort des Papstes. Verlesen wurde die Botschaft von Giovanni Paolo Ramonda, Präsident der Gemeinschaft Papst Johannes XXIII., die die Konferenz mitorganisiert hatte.

„Nur ein systematisches Handeln der Prävention wird es möglich machen, die Kultur des Todes auszurotten, die jegliche Form von Missbrauch mit sich bringt – sei es sexueller Missbrauch, spiritueller Missbrauch oder Machtmissbrauch. Dies ist ein Weg, den wir als Kirche gemeinsam zu gehen aufgerufen sind. Dazu mahnen uns der Schmerz und die Scham angesichts der Tatsache, dass wir nicht immer gut darin waren, die Minderjährigen zu beschützen, die uns bei unseren sozialen und erzieherischen Aktivitäten anvertraut wurden“, so der Papst.

Erneuerte Ausbildung notwendig

Der Prozess des Wandels brauche dringend eine erneuerte Ausbildung für all jene, die erzieherische Verantwortung tragen und mit Minderjährigen in Kontakt sind – sei es in der Gesellschaft, in der Familie, in der Kirche.

Die Konferenz in Rom stand unter dem Titel „Aufnehmen und Erziehen in sicheren Umgebungen. Kinderschutz in Zeiten von Covid-19 und darüber hinaus fördern“. Organisatoren waren mehrere Laienorganisationen. Papst Franziskus würdigte in seinem Grußwort explizit die Rolle von Laien im Kampf gegen Missbrauch: „Möge der Kinderschutz immer konkretere Priorität im Alltag der Erziehung der Kirche sein“.