Auszeichnung

Otto Mauer Preis für Katrin Hornek

Der „Msgr. Otto Mauer Preis 2021“ ist am Donnerstagabend – pandemiebedingt im kleinsten Kreis – vom Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa an die Performance-Künstlerin Katrin Hornek überreicht worden. Sie thematisiert die menschengemachte Gefährdung und Zerstörung der Umwelt.

Die 38-jährige Wiener Künstlerin wurde für ihr bisheriges Oeuvre geehrt. Der Fonds vergab die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung, die als eine der wichtigsten für junge Kunstschaffende in Österreich gilt, zum 41. Mal. Anwesend waren Juryvorsitzender Pater Gustav Schörghofer SJ und der Vorsitzende des „Otto Mauer Fonds“ der Erzdiözese Wien, Georg Prantl.

Beeindruckt habe die Jury, dass sie „in einer unverkennbaren Formensprache auf vielgestaltige Weise das ‚Anthropozän‘ hinterfragt – jenes Zeitalter, das entscheidend von den Eingriffen des Menschen und dessen kapitalistisch getriebenen Aktivitäten geprägt ist, was tiefgreifende Veränderungen der Ökosysteme zur Folge hat“.

Zusammengesetzt war die Jury heuer – unter dem Vorsitz des Ordenspriesters und Kunsthistorikers Schörghofer – aus der Mauer-Preisträgerin 2008, Isa Rosenberger, der Direktorin des Wiener Dommuseums, Johanna Schwanberg, sowie Barbara Horvath, Künstlerische Leiterin des Kunstvereins Eisenstadt.

Detail aus Katrin Horneks Werk „A Landmass To Come“
APA/AFP/Gints Ivuskans
Detail aus Katrin Horneks Werk „A Landmass To Come“

„Homo sapiens“ als Naturgewalt

Wie aus der Begründung der Jury hervorgeht, zeichne die 1983 in Niederösterreich geborene Hornek „kritische Reflexion relevanter zeitgenössischer Themen“ aus. Ihr Oeuvre ermutige zu „fürsorglicher Aufmerksamkeit gegenüber der Erde und ihren Ressourcen“. Besonders spannend erschien der Jury, dass Hornek Projekte auch gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelt „und geopolitische, wirtschaftliche und philosophische Inhalte künstlerisch umsetzt“.

Ausstellung geplant

Hornek arbeitet mit Fotografien, raumgreifenden Settings, Skulpturen, Video- und Soundinstallationen. „Von Körpersteinen über die Darstellung von speicherbaren CO2-Zyklen und die Umwandlung toter Organismen zu Öl und Plastik bis hin zur Verwendung geologischer Schichten der Erde als musikalische Partituren“ begreift die Künstlerin laut der Jury-Würdigung die „natürliche Mitwelt“ als Körper und anderswo den „homo sapiens“ als Naturgewalt.

Ein Bild von ausgewählten Arbeiten Horneks können sich Interessierte im Frühjahr 2022 im „JesuitenFoyer“ (Bäckerstraße 18, 1010 Wien) machen. Die Bekanntgabe der Eröffnung und der Ausstellungsdaten erfolgt zeitnah, hieß es.

Viel Prominenz unter den Ausgezeichneten

Seit 1981 verleiht der Otto-Mauer-Fonds der Erzdiözese Wien den „Msgr. Otto Mauer Preis“ für bildende Kunst, der an den Wiener Priester, Künstlerseelsorger, Galeriegründer und Sammler Otto Mauer (1907-1973) erinnert. Der Fonds wurde von Kardinal Franz König und dem Erben Mauers, Prälat Karl Strobl, gegründet und dient im Gedenken an den Namensgeber dem Ziel, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen.

Unter den mit dem Mauer-Preis ausgezeichneten Künstlern finden sich u.a. Erwin Wurm (1984), Franz West (1986), Brigitte Kowanz (1989), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Dorit Margreiter (2002), Andreas Fogarasi (2016) und zuletzt (2020) Barbara Kapusta. In den vergangenen 40 Jahren waren weiters rund 100 prominente Vertreterinnen und Vertreter aus dem zeitgenössischen Kunstbereich – Kunstschaffende, Kuratorinnen und Kuratoren, Museumsdirektorinnen und -direktoren sowie Journalistinnen und Journalisten – in der Jury vertreten.

Förderung aktueller Projekte

Neben der jährlichen Vergabe des Kunstpreises fließt der weitaus größte Teil der Mittel des Otto-Mauer-Fonds in die Förderung aktueller Projekte in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater, Film, Wissenschaft, Erziehung und Erwachsenenbildung.

2021 wurden u.a. folgende Projekte unterstützt: der Film „Traxes“ von Karl Wratschko, der das globale Phänomen des Klimawandels im lokalen Kontext der Stadt Wien verhandelt, die Errichtung des „Gedenkort für Menschen, die auf der Flucht verstorben sind“ am Stadtfriedhof Linz/St. Martin, die Marathonlesung „Sein Kampf – Antwort an Hitler von Irene Harand“ und die Tagung „Spiritualität und Nachhaltigkeit“ des Forum St. Stephan.