Kumbh-Mela-Fest in Haridvar, Indien, April 2021
APA/AFP/Xavier Galiana
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Hindu-Fest

Eine Million Pilger zu Bad im Ganges erwartet

Mehr als eine Million Hindus werden für Freitag und Samstag trotz einer massiven Coronavirus-Welle zum rituellen Bad im Ganges erwartet. Zehntausende Pilgerinnen und Pilger hätten schon den Ort des jährlichen Rituals Gangasagar Mela im östlichen Bundesstaat Westbengalen erreicht.

Das berichteten indische Medien am Dienstag. Ein Gericht in Westbengalens Hauptstadt Kolkata (Kalkutta) hatte am Wochenende eine Absage des Rituals abgelehnt. Stattdessen forderte das Gericht die Regierung von Westbengalen auf, die Pilger mit Anzeigen vor den Risiken einer Teilnahme zu warnen.

Viele Bundesstaaten haben bereits nächtliche Ausgangssperren verhängt. Die Hauptstadt Neu Delhi kündigte für das Wochenende eine Ausgangssperre an. Westbengalen hat nach dem Bundesstaat Maharashtra die meisten Omikron-Infektionen Indiens.

484.000 Tote

Indien verzeichnete nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Dienstag 168.063 Neuinfektionen binnen eines Tages. Insgesamt seien seit Pandemiebeginn mehr als 484.000 Inderinnen und Inder am oder mit dem Coronavirus gestorben.

Ganga ist der indische Name für den Fluss Ganges und zugleich eine Muttergöttin des Hinduismus; sie wird häufig als „Mutter Ganga“ bezeichnet. Ein Bad im Ganges reinigt im Glauben der Hindus von Sünden und verspricht Absolution. Der Ganges sei „ein Symbol für Indiens jahrhundertealte Kultur und Zivilisation, die sich ständig verändert, immer fließt und doch immer derselbe Ganga ist“, schrieb der Unabhängigkeitsheld und erste Premierminister Indiens, Jawaharlal Nehru (1889–1964), in seinem Testament.