Schnappschuss

Papst hätte gern mehr Privatsphäre

Nach dem Schnappschuss beim Verlassen eines Plattengeschäfts in Rom hat sich Papst Franziskus bei dem Fotografen bedankt, zugleich aber bedauert, dass er nicht mehr so wie früher durch die Straßen gehen könne. Er hätte manchmal gerne mehr Privatsphäre, schrieb er in einem Brief.

In dem Brief an den Reporter Javier Martinez-Brocal von Rome Reports television, einem Sender, der die päpstlichen Aktivitäten mitverfolgt, schrieb der Papst, Martinez-Brocal habe „seine Arbeit gemacht“. „Auch wenn dies den Papst in Schwierigkeiten gebracht hat“, so das Kirchenoberhaupt in scherzhaftem Ton. Der Schnappschuss verbreitete sich vergangenen Dienstag weltweit in sozialen Medien.

Allerdings müsse man zugeben, dass es Pech gewesen sei, „nach all den Vorsichtsmaßnahmen“ ausgerechnet auf einen Journalisten zu treffen, der in der Taxischlange gewartet habe. Franziskus räumte ein, dass er manchmal gerne mehr Privatsphäre hätte: „Was ich am meisten vermisse, ist, dass ich nicht mehr durch die Straßen gehen kann – so wie ich es früher in Buenos Aires getan habe.“

Papst Franziskus
APA/AFP/Vincenzo Pinto
Papst Franziskus wünscht sich mehr Privatsphäre

Musikliebhaber

Franziskus kam vergangene Woche mit einem einfachen, weißen Fiat 500 zu dem Geschäft und blieb etwa 15 Minuten drinnen. Die Besitzer seien Bekannte aus der Zeit, als Jorge Mario Bergoglio noch Erzbischof von Buenos Aires war, berichtete Reuters. Die Inhaberin von „Stereosound“ äußerte sich im „Corriere della Sera“ zu dem ungewöhnlichen Kunden: „Der Heilige Vater ist ein Musikliebhaber und war schon vor Jahren bei uns, als er noch Kardinal war und durch Rom reiste.“

Das Team von „Stereosound“ habe ihm nun bei der zweiten Begegnung eine Platte mit klassischer Musik geschenkt. Es sei ein „sehr bewegender“ Moment gewesen. Papst Franziskus äußerte sich in der Vergangenheit in mehreren Interviews zu seinem Musikgeschmack. Der 85-Jährige hört leidenschaftlich gerne Mozart, aber auch die Werke von Beethoven, Bach und Wagner sind in der Plattensammlung des Papstes vertreten.