Das Angebot werde vor allem von jungen Menschen genutzt, betonte Silvia Breitwieser, Leiterin der „TelefonSeelsorge Oberösterreich“: „Junge Menschen kommunizieren vor allem schriftlich per Chat, dem folgen wir natürlich auch mit unserem Angebot“, zitierten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ (OÖN) die Theologin und Psychotherapeutin am Dienstag.
Im Vorjahr wurden in ganz Österreich seitens der Telefonseelsorge mehr als 8.000 Online-Beratungen geleistet. Davon waren in etwa 3.000 Mail-Beratungen (2020: 3.400) und 5.220 Chat-Beratungen (2020: 3.108).
Chats überholen Mails
Während also in der Mail-Beratung ein leichter Rückgang zu verzeichnen war, ist die Anzahl der Chat-Beratungen stark gestiegen, erklärte Lina Curth, Referentin der „TelefonSeelsorge Oberösterreich“, am Dienstag gegenüber Kathpress. Alleine in Oberösterreich wurden 2021 von 29 Online-Beratenden 542 Mails beantwortet und 1.772 Mal per Chat beraten.
Schon seit 2016 bietet die Telefonseelsorge Beratungen per Chat an – seit Beginn der Pandemie täglich von 16 bis 22 Uhr. „Wir machen sehr gute Erfahrungen, jungen Menschen fällt es auf diesem vertrauten Kanal leichter, Kontakt aufzunehmen“, so Breitwieser.
Zusätzliche Ressourcen nötig
Der Bedarf nach Chatberatungen sei groß, brauche allerdings zusätzliche Ressourcen. „Eine Chat-Beratung dauert wesentlich länger als am Telefon, außerdem chatten unsere Mitarbeiter immer nur mit einem Menschen gleichzeitig, um qualitätvolle Beratung sicherzustellen“. Zudem müsse immer ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin der Telefonseelsorge bereitstehen, um die Freiwilligen bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Der oberösterreichische Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) kündigte zudem in den „OÖN“ an, die Vernetzung der verschiedenen Beratungsangebote fördern zu wollen: „Ich glaube, dass wir vor allem bei technischen Lösungen die Zusammenarbeit stärken und effizienter werden können.“ Die Förderung des Landes, die im Vorjahr auf 50.000 Euro erhöht wurde, sicherte er der Telefonseelsorge auch heuer zu.