„Frankfurter Erklärung“

Prominente Katholiken werben für Kirchenreformen

Mit einer „Frankfurter Erklärung“ wollen prominente Katholikinnen und Katholiken dem Reformprozess „Synodaler Weg“ in der katholischen Kirche in Deutschland zusätzliche Dynamik geben. Der Salzburger Theologieprofessor Gregor Maria Hoff gehört zu den Initiatoren.

Das Manifest für eine synodale Kirche, das an diesem Donnerstag auf der Petitionsplattform change.org zur Unterstützung freigeschaltet wird, tritt in Form einer Selbstverpflichtung der Unterzeichnenden gegen Machtmissbrauch und Diskriminierung in der Kirche an und fordert „durchgreifende Aufarbeitung und Gerechtigkeit für die von Missbrauch Betroffenen“.

Als Ziele werden in der Erklärung auch Geschlechtergerechtigkeit, die Anerkennung von Diversität und breite Beteiligung an Beratungen und Entscheidungen in der Kirche genannt. „Der ‚Synodale Weg‘ muss über die Synodalversammlung hinaus in die Gemeinden, in die pastoralen Räume, in Schulen und kirchliche Einrichtungen – kurz: er muss an die Basis führen. Dafür braucht es ein synodales Commitment“, so Hoff in einem gemeinsamen Statement mit den beiden weiteren Hauptinitiatoren, der Vorsitzende des deutschen Bundesverbands der katholischen Religionslehrer und -lehrerinnen, Gabriele Klingberg, und Johannes Norpoth vom Sprecherteam des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen der sexualisierten Gewalt.

Geweihte und Laien dabei

Zu den 17 Erstunterzeichnenden gehören neben Hoff, Klingberg und Norpoth u.a. der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters, die Franziskaner-Oberin Katharina Ganz, der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz sowie die Vorsitzenden der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Mechthild Heil und Gregor Podschun.

Ebenfalls der Erklärung anschließen wollen sich u.a. der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp. Zudem schlossen sich auch bereits das Präsidium des Synodalen Weges und das ZdK-Präsidium der Erklärung an, wie es in einer Aussendung am Donnerstag hieß.

Änderung der Sexuallehre gefordert

In der dritten Plenarversammlung wurden in der vorigen Woche erste verbindliche Beschlüsse etwa zur Beteiligung der Gläubigen an der Bestellung der Bischöfe gefasst. Weitere Reformvorhaben betreffen die Lockerung des Pflichtzölibats, die Zulassung der Frauen zu den geistlichen Ämtern und Änderungen der katholischen Sexuallehre. Viele Vorhaben stehen unter dem Vorbehalt einer Zustimmung Roms.