St. Pölten: Ehemalige Synagoge wird generalsaniert

Die Generalsanierung und Neuaufstellung der ehemaligen Synagoge in St. Pölten als Kultur- und Ausstellungszentrum startet im Herbst 2022. Die Kosten von 4,6 Millionen Euro werden zwischen Bund, Land und Stadt aufgeteilt, wie in einem Pressegespräch am Freitag mitgeteilt wurde.

Das historische Jugendstiljuwel soll nicht nur als Museum, sondern auch als Ort der Begegnung fungieren, Geschichte, Gedenken und Gegenwart vermitteln und mit einem Kulturprogramm „auf höchstem Niveau“ aufwarten, wie es hieß.

Im April 2021 war ein Bestandsvertrag zwischen der Israelitischen Kultusgemeinde und der NÖ Museum Betriebs GmbH als künftiger Betreiber abgeschlossen worden. Mit der Renovierung wurde das Architekturbüro Wolfgang Pfoser beauftragt.

Ehemalige Synagoge in St. Pölten
APA/Josef Vorlufer
Jugendstiljuwel und Ort der Begegnung: die ehemalige Synagoge in St. Pölten

An originalen Bauplänen orientiert

Zu den mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmten und an den originalen Bauplänen orientierten baulichen Maßnahmen zählen unter anderem die barrierefreie Adaptierung samt Einbau eines Lifts, die Sanierung von Dach und Sanitäranlagen sowie die Neugestaltung des Eingangsbereichs.

Das Nebengebäude, das ehemalige Kantorhaus, beherbergt weiterhin das Büro des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs. Laut Pfoser sollen die Arbeiten Ende 2023 abgeschlossen sein, die Eröffnung ist im Frühjahr 2024 vorgesehen.

Nur etwa 20 überlebende Juden und Jüdinnen kehrten nach Kriegsende wieder nach St. Pölten zurück, wie der Website der Instituts für Jüdische Geschichte Österreichs zu entnehmen ist. 575 Angehörige der einstigen jüdischen Gemeinde St. Pöltens fielen dem Holocaust zum Opfer, an sie erinnern schwarze Marmortafeln an der Fassade der Synagoge.